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Die Pleite der Bank Lehman Brothers gab den Startschuss zu einer wirtschaftlichen Talfahrt.

Auch an der Schweizer Börse rutschten die Werte ins Minus.

 
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Sonntag, 28. Dezember 2008 / 07:39:03

Rückblick 2008: Die Finanzwelt am Abgrund

Wien - Die weltweite Finanzwirtschaft erlebte 2008 eine der grössten Krisen seit dem Börsen-Schicksalsjahr 1929. Selbst Finanzexperten und Bankenmanager hatten Anfang des Jahres nicht für möglich gehalten, dass das Ende des US-Subprime-Markts zu derartigen Finanzkollapsen und einer globalen Rezession führen würde.

Nun zeichnet sich ein längerfristiger Abschwung in allen Wirtschaftsbranchen ab. Nach Spekulationen über Liquiditätsprobleme der US-Investmentbank Lehman Brothers löste das Aus der Bank eine Reihe von milliardenschweren Abschreibungen aus.

Im Zuge der Lehman-Pleite spielten die Börsen nicht nur in den USA, sondern auch in Asien und Europa verrückt. Mrd.-Konjunkturprogramme und Notverkäufe machten Schleifspuren der Krise auch in der Realwirtschaft sichtbar.

Einbruch bei Solar- und Biogas-Nachfrage

Sowohl die einst an der Börse gefeierten Solar- und Biogasunternehmen als auch die Auto- und Flugzeugindustrie steht vor einem Nachfrageeinbruch. Die Ölpreise erlebten 2008 hingegen eine wahre Berg- und Talfahrt.

Der in der Nacht auf den 15. September bekannt gewordene Konkurs von Lehman Brothers markiert eine Zäsur in der Finanzgeschichte. Nachdem die US-Preise für Immobilien monatelang gefallen waren und 60'000 Kreditnehmer mit geringer Bonität plötzlich zahlungsunfähig wurden, kollabierte das Subsegment.

Die Banken refinanzierten Subprime-Kredite am Kapitalmarkt, verbrieften die Papiere und verkauften sie über den Globus. Der Finanz-Virus führte bei Lehman Brothers zu 613 Mrd. Dollar Schulden. Angesteckt von den internationalen Verflechtungen stürzten Banken und Versicherungen wie Kartenhäuser in sich zusammen.

Notverkäufe und Rettungspakete

Die US-Bank Merrill Lynch konnte per Notverkauf für 50 Mrd. Dollar von der Bank of America gerettet werden. Nur zwei Tage später geriet der US-Versicherer AIG in die Bredouille. In Absprache mit der Bush-Administration zahlte die US-Notenbank Fed 85 Mrd. Dollar und verhinderte so die Pleite.

Das Rettungspaket der US-Regierung über 700 Mrd. Dollar konnte aber die grösste Sparkasse der Vereinigten Staaten, Washington Mutual, nicht vor dem Konkurs bewahren. Der Konzern wurde von der US-Bankenaufsicht wegen zu hoher Einlagenabflüsse geschlossen.

UBS verliert 11,4 Mrd. Franken

JPMorgan Chase nutzte die Gunst der Stunde und übernahm grosse Teile für nicht einmal 1,9 Mrd. Dollar. Die Banken Morgan Stanley und Goldman Sachs verloren ihren rechtlichen Sonderstatus als Investmentbank.

Aber auch in Europa mussten die Banken Federn lassen. So musste die Schweizer UBS für das erste Quartal einen Reinverlust von 7,6 Mrd. Euro (11,4 Mrd. Franken) verbuchen. Schockierend waren auch die Zahlen der Deutschen Bank.

Die einstige Vorzeigebank der Bundesrepublik musste 2,5 Mrd. Euro abschreiben. Noch heftiger traf es den Immobilienfinanzierer Hypo Real Estate. Die Bayern konnten nur durch ein Bankenkonsortium mit 35 Mrd. Euro gerettet werden.

Solar- und Bioenergie im Börsentief

Einst an der Börse gefeierte Solar- und Bioenergie-Titel erlebten 2008 eine Achterbahnfahrt der Kursentwicklungen. Nach positiven Halbjahresergebnissen mit zweistelligen Wachstumsraten mussten Solar-Branchenriesen wie SolarWorld oder Q-Cells heftige Kursverluste einstecken.

Die zweite Jahreshälfte war als Folge der Krise an den Finanzmärkten von einem massiven Nachfragerückgang geprägt. Vor allem bei der Finanzierung von Grossprojekten zeigten sich die Banken bei der Vergabe von Krediten sehr restriktiv.

Von dem im Sommer verabschiedeten Erneuerbare-Energien-Gesetz, das Strom aus regenerativen Energien fördert, erhofften sich auch angeschlagene Biogas-Riesen wie Schmack Biogas Nachfrage- und Wachstumsimpulse. Nach dem Rekordumsatz des Vorjahres von 86,3 Mio. Euro erwirtschafteten die Bayern in den ersten neun Monaten nur 46,7 Mio. Euro. 2009 soll der Turnaround geschafft werden.

Hoher Ölpreis trifft Airlines

Kurskapriolen prägten nahezu das gesamte Börsenjahr. Als wenig stabilisierend erwies sich der Ölpreis. Preissteigerungen von 17 Dollar in nur zwei Tagen markierten Anfang Juli ein neues Allzeithoch. Aufgrund förderbedingter Engpässe sind Öl-Förderunternehmen immer häufiger gezwungen, Tiefseeregionen anzuzapfen, obwohl sich die Finanzierung derartiger Projekte immer schwieriger gestaltet.

Die Rahmenbedingungen für internationale Ölkonzerne wie Royal Dutch Shell, BP oder Exxon Mobil haben sich dadurch radikal geändert. Experten führen die Ölpreisvolatilität aber auch auf das absehbare Überschreiten des Fördermaximums zurück. Unter den hohen Preisen litten neben Privatverbrauchern vor allem die Airlines.

AUA geht an Lufthansa

Neben der bereits insolventen EOS waren Billiganbieter wie Ryanair und grosse Linien wie die im April fusionierten Fluglinien Delta/Northwest betroffen. Strecken wurden gekürzt, Kapazitäten verringert sowie Stellen gestrichen.

Für Aufregung sorgte auch die österreichische Fluggesellschaft Austrian Airlines. Nach dem gescheiterten Einstieg des saudisch-österreichischen Milliardärs Mohamed Bin Issa Al Jaber, der 150 Mio. Euro investieren wollte, sich durch die Verluste aber irregeführt sah, begann ein monatelanges Tauziehen.

475 Mio. Euro Betriebsverlust

Als strategische Partner galten neben dem finalen Käufer Lufthansa lange Zeit auch die russische Aeroflot oder die Air France-KLM. Anfang Dezember setzten sich die Deutschen endgültig gegen die Mitbewerber durch und kauften die marode Airline für einen symbolischen Preis von nur 366'000 Euro.

Auf der Schuldenseite standen per 30. September Verbindlichkeiten im Ausmass von fast 904 Mio. Euro. Vorausgesetzt die EU-Kartellbehörde billigt den Verkauf, übernimmt Österreich davon 500 Mio. Euro. Der Übernahmekandidat kalkuliert allein für 2008 einen Betriebsverlust von 475 Mio. Euro. Einschnitte im administrativen Bereich folgen.

Automobilindustrie am Boden

Neben den Airlines bekam 2008 auch die Automobilwirtschaft samt den Zulieferern die Krise zu spüren. Nachdem die US-Hersteller Chrysler, General Motors und Ford Mrd.-Verluste zu beklagen hatten, muss der Staat nun voraussichtlich auch europäischen Konzernen wie Opel mit Rettungspakten unter die Arme greifen.

Die schwache Konjunktur zeigte den Autobauern in den USA, dass ganze Produktlinien wegen des hohen Verbrauchs nicht länger zeitgemäss sind und abgelehnt werden. Prestigeträchtige Geländemarken wie der Hummer von General Motors wurden verkauft.

Künftige Chancen erhofft man sich daher von sparsamen Kleinst- und Kleinwagen im Billigpreissegment. Auch sollen Energieautos sowie Hybridfahrzeuge bis 2010 weiterentwickelt und stärker am Markt platziert werden. Deutsche Zulieferer wie Leoni oder Karmann geraten somit auch wegen der Konkurrenz aus Asien unter Innovationsdruck.

Yahoo-Übernahme gescheitert

Unter Zugzwang geriet dieses Jahr aber auch der Internetkonzern Yahoo. Im Kampf um die Marktführerschaft im Internet-Suchmaschinen- und -Werbegeschäft hatte US-Softwareriese Microsoft mit 44,6 Mrd. Dollar das grösste Übernahmeangebot für Yahoo unterbreitet. Trotz des lukrativen Betrags wollte Yahoo-Chef Jerry Yang eine Kooperation mit Google eingehen.

Nachdem die Kartellbehörde den Deal untersagt hatte, ruderten die Yahoo-Aktionäre zu Microsoft zurück, was dazu führte, dass Yang unter dem Druck der Anteilseigner und des Aufsichtsrates seinen Hut nehmen musste.

Obwohl die Yahoo-Aktie mehr als deutlich anstieg, halten Branchenkenner ein Zusammengehen mit Microsoft derzeit aber noch für unwahrscheinlich. Zu unterschiedlich seien die Unternehmens-Mentalitäten. Darüber hinaus bezweifeln die meisten Fachleute, dass auch ein fusionierter Microsoft/Yahoo-Konzern eine Chance gegen die Marktführerschaft von Google hätte.

tri (Quelle: pte)

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