Mittwoch, 24. Dezember 2008 / 10:12:52
Merz: «Nur Finanzbranche hat versagt»
Bern - Der künftige Bundespräsident Hans-Rudolf Merz sieht wegen der internationalen Wirtschaftslage ein schwieriges Jahr auf die Schweiz zukommen. Schweizerinnen und Schweizer müssten die Lage ernst nehmen, das Land sei aber gut gerüstet, sagt Merz.
«Bis jetzt ist unser Land aus jeder Krise gestärkt hervorgegangen», sagte Merz gegenüber dem «Tages-Anzeiger». «Ich bin fest überzeugt, dass wir auch diese Krise meistern werden», doppelte er in einem Interview mit der «Neuen Luzerner Zeitung» nach.
Gegenüber den Bürgerinnen und Bürgern wolle er die wirtschaftliche Lage aber nicht beschönigen. Nach einer langen Wachstumsphase werde es erstmals wieder Einschränkungen geben, sagte Merz der «NLZ». Wie stark diese ausfielen, sei aber noch nicht sicher.
Panik wäre aber für Merz fehl am Platz. Er vergleicht die Situation mit einem Hurrikan: Dieser könne seinen Kurs auch ändern und anderswo durchgehen. «Niemand weiss, wie sich die Wirtschaft weiterentwickeln wird.»
Kriterien für Regulierung
Zur Lösung der Probleme im Finanzsystem zählt Merz auf die internationale Politik: «Da die Probleme durch die Globalisierung entstanden sind, können wir sie nicht auf nationaler Ebene lösen.» Die Schweiz wolle und werde mithelfen, Kriterien für die Regulierung auszuarbeiten.
Unter den Regulierungen stellt sich Merz aber nicht eine Ausdehnung des Staates vor. Den Glauben an liberale Ideen habe er nämlich durch die Finanzkrise nicht verloren, sagte Merz. «Versagt hat die Finanzbranche, aber nicht die soziale Marktwirtschaft.» Neue Staatshilfen für die Banken zeichneten sich in der Schweiz aber im Moment nicht ab.
ht (Quelle: sda)
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