Donnerstag, 1. Januar 2009 / 17:49:33
Merrill Lynch und Wachovia verlieren Eigenständigkeit
New York - Die von der Finanzkrise schwer betroffenen US-Grossbanken Merrill Lynch und Wachovia haben endgültig ihre Eigenständigkeit verloren.
Aus der am Neujahrstag abgeschlossenen Übernahme der einst ruhmreichen Investmentbank Merrill Lynch durch die Bank of America ist die grösste Bank der USA mit Kundeneinlagen von mehr als zwei Billionen Dollar und etwa 20'000 Vermögensberatern entstanden.
Wells Fargo rückt mit dem Kauf von Wachovia und Einlagen von rund 1,4 Billionen Dollar auf Platz vier vor. Auf den Plätzen zwei und drei stehen JP Morgan Chase und die Citigroup, der Wells Fargo Wachovia weggeschnappt hatte.
Wells Fargo blieb in der Gewinnzone
Wells Fargo wächst mit Wachovia auf mehr als das Doppelte. Die Bank hat mit 6600 Filialen in 39 US-Bundesstaaten zugleich das grösste Netz. Die Wachovia-Zweigstellen sollen ihren Namen «in naher Zukunft» noch behalten.
Die Bank war durch variabel verzinste Hypothekenkredite in Schwierigkeiten geraten, die sie sich 2006 mit der kalifornischen Golden West Financial ins Haus geholt hatte. Verkauft wurde sie letztlich für 12,7 Milliarden Dollar; zwei Jahre vorher war sie an der Börse noch mehr als das Zehnfache wert.
Abbau von 35'000 Stellen
Wells Fargo will etwa 71,4 Milliarden Dollar auf das 482,4 Milliarden Dollar schwere Kreditbuch von Wachovia abschreiben. Wells Fargo ist die Nummer zwei unter den Hypothekenbanken in den USA, war aber durch eine vorsichtige Kreditvergabe in der Gewinnzone geblieben.
Washington Mutual und IndyMac hingegen brachen zusammen und Countrywide Financial musste unter das Dach der Bank of America schlüpfen.
Die künftig grösste Bank der USA hatte Anfang Dezember den Abbau von bis zu 35'000 Stellen angekündigt, elf Prozent der Belegschaft. Sie erwartet bis 2012 sieben Milliarden Dollar an Einsparungen durch die 50 Milliarden Dollar teure Übernahme von Merrill Lynch. Weltweit haben Banken seit Beginn der Finanzkrise rund 300'000 Stellen gestrichen.
tri (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
IndyMac für 13,9 Milliarden Dollar verkauft
Freitag, 2. Januar 2009 / 22:57:49