Mittwoch, 4. Juni 2008 / 11:00:00
Spuhler: «Blocher sollte sich rechtzeitig zurückziehen»
Bern - Der Thurgauer SVP-Nationalrat Peter Spuhler will vermehrt jüngere Parteiexponenten in den Vordergrund stellen. Und er wünscht Christoph Blocher, dass er den richtigen Zeitpunkt für einen Rückzug nicht verpasst.
Blocher habe die Partei zur heutigen Stärke geführt und müsse den Generationenwechsel begleiten.
Spuhler hoffe aber für ihn, dass er im richtigen Moment den Entscheid treffe, sich zurückzuziehen. «Sonst kann er zur Hypothek für die Partei werden.»
Sinnvoll findet Spuhler, dass Blocher nicht Parteipräsident wurde. Er erachte es aber als klug, ihn als Vizepräsidenten einzubinden. «Dass Blocher Inputs gibt, ist richtig.»
Wichtig sei nun, dass SVP-Präsident Toni Brunner noch stärker in die Führungsposition hineinwachse.
Blocher: Klärende Abspaltung
Unterdessen meldete sich auch Christoph Blocher selbst zu Wort. Die Ankündigung von Teilen der Berner SVP und von Bundesrat Samuel Schmid, eine neue Partei zu gründen, ist für den früheren Bundesrat eine «Klärung». Auf die Dauer erfolgreich werde diese seiner Einschätzung nach aber nicht sein.
Wieweit «die Klärung innerhalb der Partei» eine Niederlage für die SVP Schweiz sei, müsse sich zeigen, sagte Blocher in einem veröffentlichten Vorabdruck eines «Weltwoche»-Interviews.
Das Ausschlussverfahren gegen die SVP Graubünden und somit gegen Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf sei für die Glaubwürdigkeit der Partei nötig gewesen, sagte Blocher.
Rückzug «sehnlichst erwartet»
Wenn ihn die Partei nicht mehr brauche, werde er sich sofort zurückziehen, sagte Blocher in dem Interview. «Wenn wir Erfolg haben, bin ich nicht mehr nötig. Darauf warte ich sehnlichst.»
In der SVP Bern klären sich die Verhältnisse zum Teil weiter: Der neue Regierungsrat Christoph Neuhaus bleibt der Partei treu -so wie acht der zehn bernischen SVP-Nationalratsmitglieder.
bert (Quelle: sda)
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