Dienstag, 11. September 2007 / 16:08:17
SVP präsentiert Chronologie zum Geheimplan
Bern - Das angebliche Komplott zur Absetzung von Bundesanwalt Valentin Roschacher ist Teil des Geheimplans zur Abwahl von Bundesrat Christoph Blocher. Davon ist die SVP überzeugt. Sie glaubt gar, dass Bundesratsmitglieder beteiligt sind.
Der Geheimplan existiere, sagte SVP-Präsident Ueli Maurer vor den Medien in Bern. Leider könnten die eigentlichen Drahtzieher nicht genannt werden. Der Plan zur Abwahl Blochers sei ein langfristiges Projekt der andern Parteien. Seit der Wahl in den Bundesrat werde versucht, Blocher zu diskreditieren und loszuwerden.
Namentlich die Präsidentin der GPK-Subkommission, Lucrezia Meier-Schatz (CVP/SG), habe mit ihren «Fehlaussagen» zum angeblichen Komplott gegen Roschacher «im Sinne des Geheimplanes gewirkt», sagte der Zürcher Nationalrat Christoph Mörgeli. Er schliesse nicht aus, dass auch Mitglieder des Bundesrates Teil des Geheimplanes seien.
Die SVP habe an der Medienkonferenz keine neuen Fakten vorgebracht, stellt derweil die CVP fest. Der Wahlleiter der SVP Schweiz, Nationalrat Toni Brunner, sei über sämtliche Interna der Subkommission seit über einem Jahr detailliert im Bild, schreibt die CVP in einem Communiqué: «Und da will man daraus einen 'Geheimplan' konstruieren?».
Der SVP fehlten offensichtlich klare Argumente, um ihre Theorie zu stützen. Mit dem Auftritt vom Dienstag breche die Verschwörungstheorie in sich zusammen.
Ex-Bankier Oskar Holenweger meldet sich
Unterdessen meldete sich auch Ex-Bankier Oskar Holenweger zu Wort: Beim so genannten H-Plan handle es sich nicht um einen Komplottplan, sondern um eine «persönliche, unsystematisch Orientierungshilfe».
Sie stelle eine Vermischung von Parlamentariern, Journalisten und Privatpersonen dar, liess Holenweger über seinen Anwalt verlauten. Keine der aufgeführten Personen habe von der Liste gewusst oder sei an deren Erstellung beteiligt gewesen.
Holenweger weist alle gegen ihn erhobenen Vorwürfe zurück. Falls es jemals einen Komplott gegen Bundesanwalt Roschacher gegeben habe, dann wären die Verantwortlichen bei der Bundesanwaltschaft oder bei der Bundeskriminalpolizei zu suchen, schreibt er in der Stellungnahme.
smw (Quelle: sda)
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