Sonntag, 18. September 2005 / 19:26:56
SPD und CDU reklamieren Wahl als Erfolg für sich
Berlin - Der Vorsitzende der deutschen Sozialdemokraten, Franz Müntefering, erwartet eine Fortsetzung der Amtszeit von Bundeskanzler Gerhard Schröder. «Das Land will Gerhard Schröder als Kanzler haben», sagte er.
«Die Menschen haben Vertrauen zu Gerhard Schröder, sie haben kein Vertrauen zu Angela Merkel», sagte er in Berlin. Das gelte auch für die politischen Inhalte von SPD und Union. Die Wahl sei «ein Riesen-Erfolg für Gerhard Schröder und die deutsche Sozialdemokratie.»
«Mit aller Kraft»
Dagegen forderte die Kanzlerkandidatin in der Union, Angela Merkel, den Regierungsauftrag für sich und ihre Unionspartei. «Dafür haben wir ganz eindeutig den Auftrag», sagte Merkel in Berlin.
«Unter schwierigen Bedingungen» müsse dies versucht werden, nachdem das Wahlergebnis für eine Koalition mit der FDP nicht reiche. Sie werde sich diesem Auftrag aber «mit aller Kraft» stellen und in Kürze dazu Gespräche aufnehmen.
Gespräch mit anderen Parteien
Sie räumte zugleich ein, dass die Union das Wahlziel einer schwarz-gelben Regierung nach den ersten Hochrechnungen nicht erreicht habe. CSU-Ministerpräsident Edmund Stoiber sagte, Merkel werde mit allen Parteien Gespräche aufnehmen, ausser mit der Linkspartei.
Westerwelle gefeiert
FDP-Chef Guide Westerwelle wurde von seinen Anhängern mit überschwänglichem und lang anhaltendem Applaus empfangen. Als Westerwelle schliesslich zu Wort kam, begrüsste er seine Parteimitglieder als «Anhänger der drittstärksten Kraft im Bundestag».
Das Ergebnis des Tages sei eines der besten in der Geschichte der FDP, sagte der sichtlich erfreute FDP-Vorstizende.
«Keine Ampel und andere Hampeleien»
Die FDP hat eine Koalition mit der SPD und den Grünen ausgeschlossen. «Für eine Ampel und andere Hampeleien stehen wir nicht zur Verfügung», sagte FDP-Parteichef Guido Westerwelle in Berlin.
Er äusserte die Hoffnung, dass es entgegen der ersten Hochrechnungen am Ende doch noch reichen werde für die von der FDP gewünschte Koalition mit der Union. Wenn dies nicht geschehe, werde die FDP in die Opposition gehen.
Grünen-Chef Reinhard Bütikofer schloss eine mögliche Ampelkoalition mit Union und FDP nicht kategorisch aus. Jetzt sei erstmal die Union als stärkste Kraft am Zuge, sagte er. Die Grünen würden sich anhören, was Merkel zu sagen habe.
mb (Quelle: sda)
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