Montag, 19. September 2005 / 11:34:23
Merkel sucht Rückendeckung
Berlin - Nach der Wahl in Deutschland will sich die CDU-Vorsitzende Angela Merkel an diesem Dienstag zur Wiederwahl als Fraktionsvorsitzende im Bundestag stellen. Mehrere Unions-Spitzenpolitiker bestätigten dies in Berlin.
Merkel erhofft sich davon eine Rückendeckung für die Gespräche mit den anderen Parteien über eine Koalitionsbildung in den kommenden Tagen, hiess es. Nach wie vor verfolge Merkel das Ziel, nach Abschluss der Gespräche Kanzlerin zu werden.
Ursprünglich war in der konstituierenden Sitzung der neuen Bundestags-Fraktion noch keine Wahl der Fraktionsvorsitzenden vorgesehen. Über das weitere Vorgehen hatte es in der CDU-Zentrale bis in die Nacht Gespräche gegeben.
Vorgehen gebilligt
Von Seiten der Unions- Ministerpräsidenten wird das Vorgehen von Merkel ausdrücklich gebilligt, hiess es. Merkel betonte erneut, dass die Union einen «ganz klaren Regierungsauftrag» erhalten habe. Dazu werde es in den nächsten Tagen Gespräche mit allen Parteien geben.
Nach dem vorläufigen Endergebnis erhielten CDU und CSU zusammen 225 Sitze, die SPD kommt auf 222 Sitze, die FDP liegt bei 61 Sitzen. Viertstärkste Kraft ist die Linkspartei mit 54 Sitzen.
Termin der Kanzler-Wahl ist offen
Die Grünen kommen auf 51 Sitze. Das Ergebnis bezieht sich auf 298 der 299 Wahlkreise. Angesichts des knappen Ergebnisses könnte die Nachwahl in Dresden am 2. Oktober entscheidend sein.
Die bisherige Regierung amtiert mindestens bis zur ersten Sitzung des neu gewählten Bundestags. Die Frist dafür endet am 18. Oktober.
Der Termin der Kanzler-Wahl ist offen. Falls in der ersten Sitzung des neuen Bundestags nicht gewählt wird, dürfte Schröder die Amtsgeschäfte bis zur Wahl eines Nachfolgers weiterzuführen.
bsk (Quelle: sda)
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