Donnerstag, 1. September 2005 / 08:15:35
Plünderer verschärfen Not in New Orleans
New Orleans - Plünderungen und Ausschreitungen haben in der Nacht zum Donnerstag die Krise in den vom Hurrikan «Katrina» betroffenen US-Südstaaten weiter verschärft. Die Gouverneurin von Louisiana will «alles zu tun, um Recht und Ordnung herzustellen».
Sie forderte Verstärkung durch die Bundes- und Militärpolizei und Beamte aus den Nachbarstaaten an.
Der Bürgermeister von New Orleans habe 1500 Polizisten von Rettungseinsätzen abgezogen und sie mit dem Schutz der Einwohner vor Plünderern und Verbrechern beauftragt, berichteten US-Medien.
"Katrina" hat allein in New Orleans mehreren Hundert Menschen das Leben gekostet. Möglicherweise seien tausende Menschen ums Leben gekommen.
Stadt vollständig evakuiert
Angesichts steigender Wasserstände soll die Stadt nun vollständig evakuiert werden. Die 100 000 verbliebenen Einwohner müssen New Orleans für die kommenden drei bis vier Monate verlassen.
Die ersten von geschätzten 23 000 bis 30 000 Flüchtlingen, die im Football-Stadion Superdome Zuflucht gefunden hatten, verliessen die Stadt am Mittwoch in Buskolonnen: Sie sollen zunächst in einem anderen Stadion in Houston, Texas, eine Bleibe finden.
Bush über Katastrophengebiet
US-Präsident George W. Bush brach unterdessen seinen Urlaub auf seiner texanischen Ranch ab und kehrte zu Krisenberatungen nach Washington zurück.
Die Präsidentenmaschine Air Force One machte dabei einen Umweg über Louisiana, so dass sich Bush aus der Luft ein erstes Bild von der Lage verschaffen konnte.
Die Bundeshilfe aus Washington sind inzwischen angelaufen. So setzte die Regierung für die Dauer von zwei Wochen Vorschriften für sauberes Benzin aus, um drastische Verknappungen zu verhindern.
In den Südstaaten droht nun eine humanitäre Katastrophe. Noch immer warteten Tausende, die seit Tagen auf den Dächern ihrer Häuser ausharren, auf Rettung. Mehr als 2,5 Millionen Bewohner in der Region sind ohne Strom.
bsk (Quelle: sda)
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