New Orleans wird geräumt

Das sagte Bürgermeister Ray Nagin. Möglicherweise seien tausende Menschen ums Leben gekommen.

Die Lage in der überfluteten Stadt hat sich so dramatisch zugespitzt, dass New Orleans nun vollständig evakuiert wird. Die Gouverneurin des US-Staats Louisiana, Kathleen Blanco, ordnete die vollständige Räumung der 480 000-Einwohner-Metropole an.

Angesichts steigender Wasserstände und zunehmender Anarchie sollen alle 100 000 verbliebenen Einwohner für die kommenden drei bis vier Monate die Stadt verlassen.

Evakuation

Die ersten von geschätzten 23 000 bis 30 000 Flüchtlingen, die im Football-Stadion Superdome Zuflucht gefunden hatten, verliessen die Stadt am Mittwoch in Buskolonnen: Sie sollen zunächst in einem anderen Stadion in Houston, Texas, eine Bleibe finden.

US-Präsident George W. Bush brach seinen Urlaub auf seiner texanischen Ranch ab und kehrte zu Krisenberatungen nach Washington zurück. Die Präsidentenmaschine Air Force One machte dabei einen Umweg über Louisiana, so dass sich Bush aus der Luft ein erstes Bild von der Lage verschaffen konnte.

Bundeshilfe angelaufen

Unterdessen ist die Bundeshilfe aus Washington angelaufen. So setzte die Regierung für die Dauer von zwei Wochen Vorschriften für sauberes Benzin aus, um drastische Verknappungen zu verhindern. "Katrina" hatte die Raffinerien-Kapazitäten zu zehn Prozent und die Rohölförderung zu 25 Prozent lahm gelegt. Vor diesem Hintergrund gab Bush auch die strategische Ölreserve der USA frei.

In den Südstaaten droht nun eine humanitäre Katastrophe. Noch immer warteten Tausende, die seit Tagen auf den Dächern ihrer Häuser ausharren, auf Rettung. Niemand der Verantwortlichen weiss, wann die Energie- und Trinkwasserversorgung wieder hergestellt sein wird. Mehr als 2,5 Millionen Bewohner in der Region sind ohne Strom.

bert (Quelle: sda)

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