Mittwoch, 31. August 2005 / 17:59:07
Lage in New Orleans ausser Kontrolle
New Orleans - In den von Hurrikan «Katrina» heimgesuchten Südstaaten der USA haben die Behörden verzweifelt versucht, die chaotische Lage in den Griff zu bekommen. New Orleans droht zu versinken.
Angesichts der immer dramatischeren Zustände in der Südstaatenmetropole mit Plünderungen und Leichen im Wasser steht die vollständige Evakuierung der Stadt bevor. Zuerst soll der "Superdome" evakuiert werden, wo zuletzt bis zu 60 000 Flüchtlinge Hilfe gesucht hatten.
Die Gouverneurin von Louisiana, Kathleen Blanco, bezeichnete die Hilfsaktionen für die rund 100 000 in den Wasserfluten eingeschlossenen Einwohner als logistischen Albtraum. Wegen eines riesigen Dammbruchs steigen die Fluten immer weiter an.
Ausmass nicht absehbar
In einem verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit versuchen Helfer, Leben zu retten. Das ganze Ausmass der Naturkatastrophe ist noch nicht absehbar: Die Behörden rechnen mit hunderten Toten im Krisengebiet. Allein im Bundesstaat Louisiana - wo auch New Orleans liegt - verloren mehr als eine Million Menschen ihr Obdach.
Mehr als 125 000 Nationalgardisten wurden alarmiert, um in der Katastrophenregion bei den Rettungsarbeiten und der Versorgung der Bevölkerung zu helfen.
Das Wasser bahnte sich inzwischen auch seinen Weg in das historische Touristenviertel "French Quarter". Soldaten der Nationalgarde bezogen Position, um Plünderungen der Hotels zu verhindern. Während eines solchen Einsatzes wurde ein Polizist durch einen Kopfschuss verletzt.
Pumpen versagen
In New Orleans versagen immer mehr Pumpen. Nach Angaben der Behörden wird es mehr als zwei Monate dauern, bis die Stadt wieder bewohnbar ist. Zuletzt lebten hier fast 500 000 Menschen, mit dem Umland waren es 1,4 Millionen.
In den Südstaaten droht nun eine humanitäre Katastrophe. Noch immer warteten Tausende, die seit Tagen auf den Dächern ihrer Häuser ausharren, auf Rettung. Niemand der Verantwortlichen weiss, wann die Energie- und Trinkwasserversorgung wieder hergestellt sein wird. Mehr als 2,5 Millionen Bewohner in der Region sind ohne Strom.
bert (Quelle: sda)
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