Sonntag, 16. März 2008 / 11:53:06
Dalai Lama: China begeht «kulturellen Völkermord»
Peking - Der Dalai Lama hat das gewaltsame Vorgehen Chinas gegen Demonstranten in Tibet als «kulturellen Völkermord» bezeichnet. Zudem forderte er internationale Untersuchungen der jüngsten Vorfälle.
«Ob beabsichtigt oder unbeabsichtigt» gebe es derzeit einen «kulturellen Völkermord» in der von China kontrollierten Himalaya-Region, sagte das geistliche Oberhaupt der Tibeter am Sonntag am Sitz der tibetischen Exilregierung im indischen Dharamshala.
Das kommunistische China übe eine «Herrschaft des Terrors» aus, Tibeter würden als «Bürger zweiter Klasse» behandelt, fügte der Friedensnobelpreisträger hinzu. «Die tibetische Nation steht vor einer grossen Gefahr. Ob China das einräumt oder nicht, es gibt ein Problem.»
Der Dalai Lama sprach sich zudem gegen einen Boykott der Olympischen Spiele in Peking aus. China habe die Spiele verdient. Die internationale Gemeinschaft habe aber die moralische Verantwortung, China daran zu erinnern, ein guter Gastgeber für die Spiele zu sein.
Der Dalai Lama bekräftigte, er trete weiterhin für eine Autonomie Tibets innerhalb von China ein. Die Regierung in Peking hat ihn Lama für die Unruhen in Tibet mit verantwortlich gemacht.
Bei den gewaltsamen Protesten sind nach Angaben der Exilregierung 80 Menschen getötet und 72 verletzt worden. Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua sprach von mindestens zehn getöteten Zivilisten.
tri (Quelle: sda)
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