Montag, 17. März 2008 / 20:19:26
Russland verteidigt Chinas Vorgehen in Tibet
Peking - Nach der Niederschlagung der Proteste in Tibet demonstriert China seine Macht in der Himalaya-Region. Bereitschaftspolizisten zogen durch die Strassen der Hauptstadt Lhasa.
Die Stadt sei im festen Griff der Polizei, berichteten Einwohner. Die Behörden bescheinigten sich dabei selbst ein zurückhaltendes Vorgehen gegen die Demonstranten und sprachen von 13 getöteten «unschuldigen Zivilisten». Nach Angaben des tibetischen Exilparlaments wurden mehrere hundert Menschen getötet.
Im Gegensatz zu vielen anderen Ländern unterstützte Russland das Vorgehen Chinas. Die Regierung in Moskau äusserte die Hoffnung, dass die chinesischen Behörden «alle notwendigen Massnahmen ergreifen, um die illegalen Aktionen einzudämmen». Die chinesischen Behörden gaben den Demonstranten bis Mitternacht Zeit, sich zu stellen. Andernfalls drohten ihnen härtere Strafen.
Gegen internationale Untersuchung
China wies unterdessen Forderungen nach einer internationalen Untersuchung der Vorgänge in Tibet zurück. Ausländischen Journalisten wurde die Einreise nach Tibet verweigert. An Touristen erging die Weisung, die Region zu verlassen.
Die EU sprach sich gegen einen Boykott der Olympischen Spiele aus. «Wir verurteilen Gewalt», sagte EU-Sportkommissar Jan Figel nach einem Treffen der 27 Sportminister der EU und der Mitglieder des Internationalen Olympischen Komitees (IOC). Ein Boykott sei jedoch nicht die richtige Antwort.
Weitere Proteste angekündigt
Pro-tibetische Demonstranten kündigten für Dienstag Proteste vor der IOC-Zentrale in Lausanne an. Die Demonstranten würden vom IOC eine offizielle Stellungnahme fordern, sagte ein Sprecher des tibetischen Olympischen Komitees.
Die tibetische Exilregierung in Indien warnte vor einem «Massaker» der chinesischen Sicherheitskräfte in Tibet. Die Situation sei «sehr ernst», hiess es in einer veröffentlichten Erklärung.
ht (Quelle: sda)
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