Montag, 4. Februar 2008 / 06:59:34
Tadic gewinnt serbische Präsidentenwahl
Belgrad - Amtsinhaber Boris Tadic hat die Präsidentenwahlen in Serbien gewonnen. Der pro-westliche Politiker erreichte in der Stichwahl 50,6 Prozent der Stimmen. Tadic gewann die Wahl durch die Mehrheit der Stimmen in den grossen Städten.
Dies berichtete die staatliche Wahlkommission nach Auszählung von 85 Prozent der Stimmen in Belgrad. Sein Herausforderer Tomislav Nikolic kam auf 47,7 Prozent. Der extreme Nationalist Nikolic erkannte seine Niederlage an.
Die Wahlbeteiligung lag bei 67 Prozent und damit deutlich über den 61 Prozent der ersten Wahlrunde, bei der Herausforderer Nikolic noch mit 40 zu 35,4 Prozent vor Tadic gelegen hatte.
Der 50-jährige Tadic hat die Städte Belgrad und Novi Sad ebenso für sich gewonnen wie die zweitgrösste Stadt Nis im Süden des Landes. Demgegenüber war sein Konkurrent, der extreme Nationalist Tomislav Nikolic, mit Zentralserbien in der Provinz erfolgreicher.
Für oder gegen Europa?
«Wir haben alle gemeinsam gewonnen», erklärte Tadic in der Zentrale seiner Partei. «Wir haben gezeigt, welches demokratisches Potenzial Serbien besitzt». Der 50-Jährige hatte im Wahlkampf die Bürger aufgerufen, sich für oder gegen Europa zu entscheiden.
Die EU gratulierte Tadic zur Wiederwahl. Zugleich begrüsste die slowenische EU-Ratspräsidentschaft in einer Erklärung die Entscheidung der Wähler, die eine «Unterstützung für den demokratischen und europäischen Kurs ihres Landes» erkennen lasse.
EU versprach Belohnung
Die USA und die EU stehen offen auf der Seite von Tadic. Brüssel will nach einem Tadic-Sieg schon am kommenden Donnerstag ein Abkommen unterschreiben, in dem Serbien Erleichterungen im Umgang mit der EU eingeräumt werden. Viele EU-Länder sehen diesen Vertrag als Anreiz und «Belohnung» für das sogenannte demokratische Lager in Serbien.
Auch die Schweiz hat dem serbischen Präsidenten Boris Tadic zu seiner Wiederwahl gratuliert. Die Schweiz freue sich über dieses zukunftsweisende Signal und beabsichtige, ihre freundschaftlichen Beziehungen und die Unterstützung für Serbien zu intensivieren, schreibt das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA).
fest (Quelle: sda)
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