Donnerstag, 20. September 2007 / 17:33:53
Schützen die USA Karadzic?
Belgrad - Die Chefanklägerin des UN-Tribunals in Den Haag für das frühere Jugoslawien, Carla del Ponte, hat am Donnerstag in Serbien erneut die Festnahme mutmasslicher Kriegsverbrecher angemahnt.
Bei den Gesprächen in Belgrad ging es auch um eine angebliche geheime Abmachung der USA mit dem früheren bosnischen Serbenführer Radovan Karadzic, ihn nicht zu verfolgen, wenn er sich aus dem politische Leben zurückziehe und untertauche.
Der für die Zusammenarbeit mit dem Haager Tribunal zuständige serbische Minister Rasim Ljajic hatte am Mittwoch erklärt, die serbische Ermittlungsbehörden gingen entsprechenden Berichten nach.
Das UN-Tribunal habe keine konkreten Beweise für die Existenz einer solchen Abmachung, sagte Del Pontes Sprecherin Olga Kavran.
Der Verpflichtung bewusst
Nach der Unterredung mit der Chefanklägerin sagte Ljajic, man sei sich einig, dass Serbien seine Verpflichtungen erfüllen und die noch flüchtigen mutmasslichen Kriegsverbrecher an das UN-Tribunal überstellen müsse. Dabei geht es vor allem um die Festnahme von Karadzic und seinem damaligen General Ratko Mladic.
Del Ponte und die westliche Staatengemeinschaft haben Serbien wiederholt mangelnde Kooperation mit dem Haager Tribunal vorgeworfen. Die Europäische Union macht von einer ausreichenden Zusammenarbeit auch die Unterzeichnung eines Handelsabkommens mit Serbien abhängig.
Del Ponte wird die EU nach den Gesprächen in Belgrad über die Einschätzung des UN-Tribunals zum Stand der serbischen Kooperationsbereitschaft informieren.
rr (Quelle: AP)
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