Unternehmensgründung zu zweit: Risiken und Chancen

Das Wagnis der Firmengründung zu zweit einzugehen, kann dabei helfen, besser mit den eigenen Ängsten umzugehen – ähnlich wie bei Ehepaaren im alltäglichen Leben. Viele Menschen gehen nur eine feste Bindung ein, um sich nicht allein zu fühlen. Das gleiche Phänomen findet man bei der Unternehmensgründung wieder.

Das Problem besteht allerdings darin, dass Unternehmerinnen und Unternehmer oft ein «alter ego» suchen, anstatt sich mit jemandem zusammenzutun, der ergänzende Fähigkeiten besitzt. So findet man oft zwei Manager mit derselben Ausbildung, z.B. zwei Ingenieure, während die ideale Form vielmehr eine Person mit Fach- und die andere mit Geschäftskenntnissen wäre.

Die persönliche Sympathie zwischen den beiden Gesellschaftern ist natürlich unabdingbar. Diese ist aber, wie bei einem klassischen Ehepaar, nicht ausreichend. Damit sich die Firma harmonisch entwickeln kann, müssen beide Partner dieselben Werte teilen. Sie sollten beispielsweise herausfinden, was für sie jeweils den höchsten Stellenwert hat: Geld, Lebensqualität oder Kreativität.

Im Dienstleistungsbereich ist diese Doppelführung sehr häufig anzutreffen. Bei den Produkten läuft es etwas anders: Dort lässt zunächst jemand eine Erfindung patentieren, um dann kompetente Fachleute heranzuzuziehen.

Das grösste Risiko für Unternehmerduos besteht darin, dass im Laufe der Jahre einer der beiden weniger risikofreudig werden könnte, z.B. aus familiären Gründen. “Deshalb ist es sehr wichtig daran zu denken, je nach Rechtsform der Firma einen Aktionärbindungsvertrag oder einen Gesellschaftsvertrag zu unterzeichnen“, betont Raphaël Cohen, der fast 30 Jahre lang selbst Unternehmer war.

tf

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