Montag, 11. September 2006 / 09:30:57
Zentralschweiz bei Unternehmensgründungen an der Spitze
In den Regionen, in denen besonders viele Unternehmen gegründet werden, ist das wirtschaftliche Netz bereits von sehr vielen kleinen Firmen geprägt.
«Dies ist auch der Fall der Zentralschweiz, die landesweit den höchsten Anteil an Neugründungen aufweist“, bemerkt Heiko Bergmann, Projektmanager am Schweizer Institut für KMU und Entrepreneurship an der Universität St. Gallen.
“Die Beschäftigten sind an die Arbeit in kleinen, unabhängigen Strukturen gewöhnt. Dort sind die Angestellten unmittelbarer an den Geschäftsabläufen beteiligt als in einem grossen Unternehmen. So fällt es ihnen leichter, den entscheidenden Schritt zu gehen und sich zu ihrem eigenen Chef zu machen.“
Die Universität St. Gallen und das IMD Lausanne führen jedes Jahr eine Studie zur Unternehmensgründung in der Schweiz durch. In der Rangliste von 2005 folgt Zürich nach der Zentralschweiz auf Platz zwei. “Das ist der Dynamik der Wirtschaftshauptstadt zu verdanken. Zahlreiche grosse Firmen suchen Subunternehmen, was viele Unternehmerinnen und Unternehmer nutzen, um den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen“, erklärt Heiko Bergmann.
Zu dieser Erklärung muss man noch andere Faktoren hinzufügen, welche die Gründung neuer Firmen positiv beeinflussen: Ein hohes Bildungsniveau, eine starke Kaufkraft und ein von vornherein überdurchschnittlich hoher Anteil an Selbständigen.
Schusslicht Tessin
Am Ende des Mittelfeldes befindet sich die Genfersee-Region – mit einem besonders niedrigen Wert im Wallis. Das Schlusslicht bildet das Tessin: Im Verhältnis zur Bevölkerung werden im italienischsprachigen Kanton zweimal weniger Unternehmen gegründet als in der Zentralschweiz. Die Autoren der Studie zeigen, dass im Tessin und in der Westschweiz eine reserviertere Haltung gegenüber der Selbständigkeit vorherrscht. Die Angst vor dem Misserfolg scheint hier grösser zu sein als in der Deutschschweiz.
Heiko Bergmann stellt fest, dass ein Zusammenhang zwischen hohen Arbeitslosenzahlen und einer geringen Anzahl von Unternehmensgründungen besteht. Arbeitslosigkeit ist das Ergebnis einer schwachen Wirtschaftslage und in diesem Kontext bleiben die Möglichkeiten zur Gründung einer eigenen Firma stärker eingeschränkt.
Steuern ohne Einfluss
Der Faktor Steuern scheint dagegen in der gesamten Schweiz keine Rolle zu spielen. Die Studie konnte keinen direkten Zusammenhang zwischen der Unternehmensbegünstigung eines Steuersystems und der Zahl der Firmengründungen nachweisen.
tf
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