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„Eine hohe Dichte an Kirchen ist ein sicheres Indiz für eine Innovationswüste“, sagt Viktor Mayer-Schönberger von der Harvard University

 
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Montag, 2. Oktober 2006 / 12:14:03

Geld kommt zu Geld... ...und Innovation zu Innovation

Welches Ökosystem braucht Innovation? Harvard-Professor Viktor Mayer-Schönberger vergleicht die Erfolgsfaktoren der USA mit Europa und kommt zu dem Schluss, dass „Innovation keine Innovationspolitik braucht, sondern eine offene Gesellschaft“.

„Innovation braucht keine Innovationspolitik“, sagt Mayer-Schönberger in bester neoliberalistischer Tradition bei einem Vortrag im Haus der Industrie auf Einladung der österreichischen Industriellenvereinigung. Auch wenn europäische Politiker immer wieder einen sehnsüchtigen Blick über den großen Teich werfen, der Versuch von der amerikanischen Innovationspolitik zu lernen, ist zum Scheitern verurteilt. Denn die USA hat keine Innovationspolitik. Die Innovationsoasen wie das Silicon Valley oder die Gegend um Boston sind natürlich gewachsen.

Gefördert und reguliert nur von den Mechanismen des Marktes, nicht durch Eingriffe des Staates. Im Silicon Valley sind die Theorien des Cluster-Pioniers Michael Porter Realität geworden. Die Region ist ein großer Cluster, ein funktionierendes Ökosystem aus Geldgebern, Anwälten, Unternehmen und Infrastruktur. Das Geheimnis des Tals ist der Erfolg, denn Unternehmen werden von erfolgreichen Netzwerken angezogen wie die Motten vom Licht. Für Europa empfiehlt Mayer-Schönberger eine System-, Struktur- und Kulturänderung.

Risiko verteilen

Jede Nation soll das tun, was sie am besten kann, sagt Mayer-Schönberger. Europa verfügt kaum über Rohstoffe und kann auch nicht mit billigen Arbeitskräften dienen. Was bleibt ist die Anwendung von Wissen. Was Europa braucht sind Entrepreneure im Schumpeterschen Sinn. Unternehmer, die aus Wissen Wert schöpfen. Die Gesellschaft, fordert Mayer-Schönberger, muss diese Entrepreneure unterstützen, ihrer Aufgabe nachzukommen. Die Gesellschaft muss bereit sein, Risiken zu übernehmen. Für den Staat und seine Innovationspolitik bedeutet die Förderung des Entrepreneurship einen gezielten Umgang mit finanziellen Förderungen. „Die Förderungen müssen begründet sein, eine Region darf nicht zu einer geschützten Werkstatt werden.“

Der Versuch, bestimmten Regionen durch verstärkte Förderungen Innovationskraft zu verleihen, scheitert in der Regel schon im Ansatz. In keinem Land der Erde ist die Innovationskraft gleichmäßig verteilt. So fließen etwa in den USA 70 Prozent des Risikokapitals in lediglich fünf Regionen. Eine Leuchtturmfunktion nimmt das Silicon Valley ein. Dass das unscheinbare Tal zu dem geworden ist, was es heute symbolisiert, ist laut Mayer-Schönberger in erster Linie Zufall, eine Verkettung vieler glücklicher Umstände. Das Erfolgsmodell Silicon Valley kopieren zu wollen, sei Unsinn. Die Innovationskraft einer Region müsse wachsen, ohne staatliche Einflussnahme.

Das musste auch Singapur zur Kenntnis nehmen, wo versucht wurde die gewachsenen Strukturen des Silicon Valley künstlich zu erzeugen. Das ging in die Hose. Innovationskraft entsteht nicht, sie wächst. So wie der Krieg den Krieg ernährt sucht die Innovation die Innovation. „Die beste Prädiktion für zukünftigen Erfolg ist gegenwärtiger Erfolg“, resümiert Mayer-Schönberger. Künstlich geschaffenen Institutionen wie dem Institute for Science and Technology Austria in Gugging prophezeit er schwierige Zukunftsaussichten. Und auch den Wildwuchs an Clustern und Netzwerke betrachtet Mayer-Schönberger mit Skepsis.

Gegen den Strom

Erfolgreiche Entrepreneure wollen Regeln brechen. Sie stellen die Orthodoxie in Frage und schwimmen gegen den Strom. Dieser Schlag Menschen ist in den USA hoch angesehen, in Europa begegnet man ihm immer noch mit Skepsis. Diese allzu große Unabhängigkeit schafft Verunsicherung, das Anders-Sein schürt Ängste. Ein Unternehmen wie Apple macht diese amerikanische Eigenheit zu Nutze und spielt mit der Non-Konformität in einem USA-weit gesendeten Werbespot. „Because the ones who are crazy enough to think they can change the world, are the ones who do“, so der Slogan der Kampagne. Der Bezug zu Apple: “We make tools for these kinds of people.” Richard Florida von der George Mason University ist zu dem Schluss gekommen, dass die Innovationskraft dort am höchsten ist, wo die meisten Homosexuellen leben.

Auch der Umkehrschluss ist zulässig: eine hohe Dichte an Kirchen und religiöser Buchhandlungen ist ein sicheres Indiz für eine Innovationswüste. Das liegt laut Mayer-Schönberger nicht daran, dass Homosexuelle per se innovativ wären, sondern vielmehr daran, dass Homosexuelle ein aufgeschlossenes Klima bevorzugen. Der daraus resultierende Schluss: Innovation braucht Diversität und eine offene Gesellschaft.

Regionen, die gezielt ihre Innovationskraft steigern wollen, müssen bereit sein, ein hohes Risiko zu tragen. Das Ziel einer regionalen Innovationspolitik muss laut Mayer-Schönberger sein, Rahmenbedingungen, die vom Einzelunternehmer nicht beeinflussbar sind, innovationsgünstig zu gestalten. Dass es funktionieren kann, zeigen Beispiele wie Finnland auf nationalstaatlicher Ebene oder München auf regionaler Ebene. Aber: „Für ein Finnland und für ein München gibt es fünf Nashvilles und zehn Iowa Cities“, mahnt Mayer-Schönberger.

tf

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