Freitag, 13. Oktober 2006 / 08:07:39
Risikofreudige Absolventen der Hochschule für Wirtschaft Freiburg
Wirtschaftlich macht der Kanton Fortschritte - nicht zuletzt dank Firmengründungen von Studienabgängern. Dabei tut sich die Hochschule für Wirtschaft (HSW) besonders hervor. Sie hat den höchsten Wert aller Schweizer Hochschulen.
Die diese Woche veröffentlichte Studie «Swiss Survey on Collegiate Entrepreneurship 2006» behandelt das Unternehmertum und die unternehmerischen Absichten von Studierenden. Die Schweizer Universitäten und Fachhochschulen können dabei mit anderen 13 Ländern verglichen werden - und liegen mit 2,4 Prozent unter dem Durchschnitt. Rund drei Viertel der 8800 Antwortenden bezeichnen sich als «potenzielle Unternehmer», oft aber erst mittel- oder längerfristig. Gemäss der Studie von Urs Fueglistaller und Frank Halter sind aber bereits Vorbereitungshandlungen wichtig. «Je früher der Samen des Unternehmertums gestreut wird, desto besser», sagte Reto Julmy von der Freiburger Wirtschaftsförderung.
Rahmenbedingungen verbessern
Nun müssen die Akteure der Aus- und Weiterbildung sich überlegen, wie sie Studierende laut Studie «zu kreativen Machern mit Sachverstand» bilden können. Wie also? «Persönlichkeit und Charakter sind nicht zu ändern. Aber wir müssen an den Rahmenbedingungen und der Motivation der jungen Leute arbeiten», weiss Rico Baldegger, Dozent für Unternehmertum an der Hochschule für Wirtschaft Freiburg. Die Schule lag mit 6,1 Prozent Firmengründern schweizweit an der Spitze. Baldegger findet es bezeichnend, dass die Studierenden dort gezielt auf das Unternehmertum vorbereitet würden. Gemäss Studie führen die Studierenden der HSW bereits beim schriftlichen Festhalten einer Geschäftsidee.
Zusammen mit dem Geldmangel und der fehlenden Risikobereitschaft ist ebendiese fehlende Geschäftsidee das häufigste Hindernis für Unternehmensgründungen. Die Studie kommt zum Schluss: «Ziel muss es sein, dass ein gewisses Interesse an der unternehmerischen Selbständigkeit gefördert wird.» Dies werde momentan an der Hochschule für Wirtschaft und der Universität St. Gallen am meisten, sonst aber meist ungenügend gemacht.
Unter dem Schweizer Schnitt liegen die Universität Freiburg sowie die Hochschule für Technik und Architektur.
Studienrichtung wichtig
Gemäss Jacques Crausaz und Hubert Sauvain von der Hochschule für Technik und Architektur hängt diese Zahl auch stark mit der Studienrichtung zusammen. Wenn ihre Schule unter den Abgängern weniger Firmengründer zähle, dann liege dies nicht zuletzt daran, dass dies zum Beispiel in Elektromechanik und bei den Ingenieuren praktisch unmöglich sei. Die Absolventen der HSW seien dagegen auch während der Ausbildung am Markt. «Interessant wäre für uns zu wissen, ob es versäumte Möglichkeiten gibt», sagte Crausaz.
ps
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