Donnerstag, 9. Februar 2006 / 22:18:52
Glaubenskrieg um Fremdsprachenunterricht
Bern - Der Glaubenskrieg um den Fremdsprachenunterricht an der Primarschule zieht weitere Kreise.
In Zürich formierte sich eine schweizerische Interessengemeinschaft für das Modell 3/5, während die Luzerner Lehrer dem Modell 3/7 zum Durchbruch verhelfen wollen.
Der Luzerner Lehrerverband (LLV) reichte die von 6152 Personen unterzeichnete Volksinitiative «Eine Fremdsprache an der Primarschule - Modell 3/7» ein. Damit sollen, so der LLV, die Voraussetzungen geschaffen werden, damit den Schülern das Erlernen von zwei Fremdsprachen möglichst einfach gemacht wird.
Interessengemeinschaft für Modell 3/5
In der heute in Zürich an die Öffentlichkeit getretenen Interessengemeinschaft «I2FP» haben sich Personen aus Wissenschaft und Forschung aller Sprachregionen zusammen gefunden. Die Politik ist kaum vertreten. Die «I2FP» propagiert das Modell 3/5 und setzt sich für Englisch sowie eine weitere Landessprache ein.
Um den Fremdsprachenunterricht an der Primarschule ist ein Seilziehen zwischen Anhängern der Modelle 3/5 bzw. 3/7 im Gange. 3/5 bedeutet Erlernen der ersten Fremdsprache ab der dritten und der zweiten ab der fünften Klasse. Beim Modell 3/7 soll die zweite Fremdsprache erst nach der Primarschule, ab der siebten Klasse, dazu kommen.
Initiativen gegen Modell 3/5
Die Erziehungsdirektorenkonferenz (EDK) schlug das Modell 3/5 vor. Dieses wird aber in fünf Kantonen (ZH, SH, TG, ZG, LU) mit Initiativen bekämpft. Unter anderem wird mit einer Überforderung der Schüler und Schülerinnen unter den heutigen Bedingungen argumentiert.
Im Kanton Schaffhausen wird am 26. Februar über eine Initiative für das Modell 3/7 abgestimmt. In den Kantonen Thurgau (Mai 2006) und Zürich (Anfang 2007) hat das Volk demnächst ebenfalls das Sagen. Noch keine Abstimmungstermine wurden in den Kantonen Zug und Luzern festgelegt.
Im Kanton Appenzell Innerrhoden wurde das Modell 3/7 bereits umgesetzt. Im Kanton Nidwalden hat sich der Landrat für 3/7 ausgesprochen. Der Schwyzer Kantonsrat überwies eine Motion für das Modell 3/7 knapp.
bert (Quelle: sda)
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