EDK-Präsidentin für zwei Fremdsprachen

Sollte sich ein Deutschschweizer Kanton für Englisch als einzige Fremdsprache in der Primarschule entscheiden, würde sie sofort in Bern vorstellig, sagte Chassot in einem Interview der Westschweizer Tageszeitung «Le Temps». Sie würde dem Kantonsparlament zudem eine Standesinitiative beantragen.

Die Freiburger Regierungsrätin möchte damit erreichen, dass das EDK- Projekt HarmoS nicht torpediert wird. Nach einer Überprüfung der Lehrpläne will die EDK landesweit verbindliche Standards festlegen. Diese sollen Basiskompetenzen vorgeben, die alle Schüler und Schülerinnen der 2., 6. und 9. Klasse erreichen sollten.

Besorgnis über Abstimmungen

Im Mai werden die Kantone Thurgau und Zug über die Initiative «Nur eine Fremdsprache an der Primarschule» abstimmen; Schaffhausen hatte ein nämliches Begehren am 26. Februar verworfen. Mehr als die Thurgauer und Zuger Abstimmungen beunruhigen Chassot laut eigenen Aussagen die Urnengänge in Zürich und Luzern im nächsten Jahr.

Sollte sich der Souverän in jenen Kantonen für eine einzige Fremdsprache in der Primarschule aussprechen, würde dies den Harmonisierungsbemühungen zuwiderlaufen, sagte die Christlichdemokratin, die seit Anfang 2002 der Freiburger Direktion für Erziehung, Kultur und Sport vorsteht.

Die EDK-Plenarversammlung hatte Isabelle Chassot vergangenen Woche als erste Frau an die Spitze der Konferenz gewählt. Sie wird die Nachfolge der St. Galler Regierungsrates Hans Ulrich Stöckling am 1. Juli 2006 antreten. Seit der Gründung im Jahre 1970 führt sie als zweite Vertretung der Romandie die EDK an.

bert (Quelle: sda)

In Verbindung stehende Artikel: