Donnerstag, 21. Juni 2007 / 15:53:24
Landessprache soll erste Fremdsprache sein
Bern - Der Nationalrat geht auf Konfrontationskurs mit den Kantonen. Im Rahmmen des neuen Sprachengesetzes hat er beschlossen, dass die erste in der Schule unterrichtete Fremdsprache eine Landessprache sein soll.
Obwohl sich alle bürgerlichen Fraktionen ausser der EVP/EDU mehrheitlich gegen den Antrag der Bildungskommission ausgesprochen hatten, war das Ergebnis mit 112 zu 56 Stimmen deutlich. Zahlreiche Rednerinnen und Redner und auch Bundesrat Pascal Couchepin hatten davor gewarnt, die Lösung der Kantone zu gefährden.
Diese hatten im erst letzte Woche genehmigten HarmoS-Konkordat nach Jahren des Ringens einen Sprachenkompromiss verabschiedet. Darin wird der Fremdsprachenunterricht koordiniert, die Einstiegssprache aber regional festgelegt.
Heftige Debatte
Dem Entscheid des Nationalrats zur ersten Fremdsprache war eine lange und heftige Eintretensdebatte vorausgegangen. Der Bundesrat und eine rechte Minderheit wehrten sich gegen das ihrer Meinung nach unnötige Gesetz und die damit verbundenen zusätzlichen Subventionen von rund 15 Millionen Franken.
Die Vorlage hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Im April 2004 hatte der Bundesrat einen beschlussreifen Entwurf aus Spargründen zurückgezogen. Aufgrund einer Einzelinitiative nahm die Bildungskommission diese Arbeiten aber wieder auf und legte Mitte 2006 einen Gesetzesvorschlag vor.
ht (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Nationalrat: Kompromiss bei Fremdsprachen
Mittwoch, 26. September 2007 / 18:07:43