Dienstag, 24. Januar 2006 / 20:05:42
«SonntagsBlick» verweigert Zusammenarbeit
Dielsdorf - «SonntagsBlick»-Chefredaktor Christoph Grenacher boykottiert die Militärjustiz: Bei deren Voruntersuchung im Zusammenhang mit der Publikation eines Faxes über angebliche CIA-Gefängnisse in Europa hat er die Aussage verweigert.
«Ich anerkenne ihre Zuständigkeit für diesen Fall nicht», sagte Grenacher in Dielsdorf anlässlich einer Befragung durch das Militärgericht 6, wie «SonntagsBlick»-Herausgeberin Ringier mitteilte.
Grenacher hob dabei die «Wächterrolle» der Medien in der Demokratie hervor.
Beim «SonntagsBlick» wehre man sich «mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln gegen jeglichen Versuch, Informationen zu unterdrücken», sagte Grenacher laut der Medienmitteilung vor dem Untersuchungsrichter Major Marc Gmünder.
Er kritisierte, dass heute in der Schweiz noch Journalisten aufgrund ihrer zivilen Tätigkeit durch die Militärjusitiz verfolgt würden.
Verletzung militärischer Geheimnisse
Diese hatte nach der Publikation eines vom Schweizer Nachrichtendienst (SND) abgefangenen Fax des ägyptischen Aussenministeriums an die Botschaft in London eine Voruntersuchung wegen Verletzung militärischer Geheimnisse eingeleitet.
Der «SonntagsBlick» hatte anfangs Januar das als geheim klassifizierte Fax veröffentlicht.
Es verweist auf die Existenz geheimer Gefängnisse des amerikanischen Geheimdienstes CIA in Europa im Kampf gegen den internationalen Terror.
rr (Quelle: sda)
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