Dienstag, 23. August 2005 / 07:30:55
Hochwasser-Übersicht am Dienstag
Die Hochwasserlage hat sich in vielen Teilen des Landes beruhigt. In Bern, in Interlaken und in der Innerschweiz hat sich aber die Lage dramatisch verschärft.
30 Patienten aus Kantonsspital evakuiert
Sarnen (sda) Weil im Obwaldner Kantonsspital in Sarnen am Dienstag um 13 Uhr die Nostromgruppe ausgefallen ist, mussten 30 Patienten evakuiert werden. Sie kamen in die Kantonsspitäler von Nidwalden und Luzern.
Nach Auskunft des Führungsstabes ist aber der Nofalldienst in Sarnen nach wie vor gewährleistet.
Letzte Gemeinde in Obwalden betroffen
Als letzte Gemeinde in Obwalden ist nun auch Lungern von der Hochwasserkatastrophe betroffen. Am Dienstag mussten rund 20 Personen evakuiert werden. Auch die Schule wurde geschlossen. Damit fällt nun in Obwalden flächendeckend der Schulbetrieb aus.
Hunderte Soldaten leisten Hilfe
Mit Wasserpumpen, Helikoptern und Lastwagen helfen am Dienstag in den Hochwassergebieten mehrere hundert Angehörige der Schweizer Armee. Sie kommen unter anderem für Räumungsarbeiten, Verkehrsregelungen und für Evakuierungen zum Einsatz.
Weiteres Fluten-Opfer
In Küblis GR wurde am Dienstagmorgen eine Spaziergängerin von den Fluten mitgerissen.
Die einheimische Frau wurde beim Spazieren entlang der Landquart von einem im Wasser treibenden Baumstamm mitgerissen.
Hochwasser in Aargau
Die Hochwasserlage im Aargau hat sich bis am Dienstagmorgen stabilisiert, bleibt aber prekär. In den oberhalb des Aargau gelegenenen Einzugsgebieten der Flüsse verschärfte sich die Lage indes weiter.
Die Schäden im Kanton sind laut dem KFS beträchtlich. Menschen seien aber bislang nicht zu Schaden gekommen. Trotz Verkehrsbehinderungen verlief der Verkehr auf den Aargauer Strassen ohne grössere Störungen.
A2 ist gesperrt
Altdorf (sda) Obwohl die Niederschläge nachgelassen haben, ist die Hochwasser-Situation im Kanton Uri auch am Dienstagmorgen gravierend. Die Autobahn A2 musste gesperrt werden, auch die Kantonsstrasse ist geschlossen. Amsteg steht unter Wasser.
Hochwasser in Bern
Die BLS-Transitachse und der Autoverlad Kandersteg-Goppenstein können frühestens um 09.00 Uhr wieder geöffnet werden, wie ein BLS-Sprecher auf Anfrage sagte. Die Hochwasser-Situation verunmögliche die geplante Wiedereröffnung bereits um 06.00 Uhr.
Erdrutsche beeinträchtigen SBB-Fahrplan
In den meisten Regionen der Schweiz kann der Zugverkehr am Dienstag wieder fahrplanmässig aufgenommen werden. Im Raum Zentralschweiz, Berner Oberland und auf der Nord-Süd-Achse behindern Erdrutsche den Personen- und Güterverkehr.
Insbesondere der Streckenunterbruch zwischen Brunnen und Sisikon führt zu massiven Behinderungen, teilte die SBB am Dienstag mit. Die Gotthardlinie ist für mehrere Tage unterbrochen. Ebenfalls unterbrochen ist die Strecke Zürich-Chur bei Ziegelbrücke.
Evakuierung der Bevölkerung in Schwyz am Flussufer der Muota
In der Nacht auf Dienstag ist der Pegelstand der Muota weiter angestiegen. Der Gemeindeführungsstab Schwyz hat aus diesem Grund eine Teilevakuierung der Bevölkerung auf der rechten Flussseite der Muota beschlossen, wie die Kantonspolizei mitteilte.
Dramatische Verschärfung in Interlaken
In der Region Interlaken hat sich die Hochwassersituation in der Nacht auf Dienstag verschärft: Die Lütschine ist bei Wilderswil über die Ufer getreten und hat weite Teile von Interlaken und den umliegenden Gemeinden überschwemmt. Auch die Berner Seen stiegen weiter an.
bsk (Quelle: news.ch mit Agenturen)
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