Mittwoch, 24. August 2005 / 11:09:23
Abgeschnittene Dörfer und Einsturzgefahren
Luzern - In der Zentralschweiz steigt der Wasserpegel der Seen weiterhin. Noch rund 13 000 Telefonanschlüsse sind vom Netz getrennt. Wo nötig, werde Ersatzmaterial mit Helikoptern eingeflogen, teilte Swisscom mit.
In den vom Hochwasser betroffenen Gebieten sind noch rund 13 000 Telefonanschlüsse vom Netz getrennt. Spezialisten von Swisscom Fixnet und Mobile sind an der Arbeit, die Schäden zu beheben.
Überflutete Kabel- und Zentraleninfrastrukturen, Hardware-Defekte und Stromausfälle bleiben die Hauptgründe für die diversen Unterbüche im Telefonnetz in den Unwettergebieten.
Hoher Wasserpegel in Luzern
In Luzern steht der Pegel des Vierwaldstättersees bei 435,21 Metern, nahe des Rekordstandes. Grosse Teile der Innenstadt sind unter Wasser.
Der Verkehr zwischen linkem und rechtem Ufer ist unterbrochen. Am Mittwoch wurde zudem das linke Reussufer zwischen Jesuitenkirche und Spreuerbrücke für Fussgänger gesperrt, weil das poröse Mauerwerk einsturzgefährdet ist.
Gefahr beim Reusswehr
Noch keine Entwarnung beim Reusswehr in Perlen: Tausende von Tonnen Holz wurden angeschwemmt. Zwar wird das Holz zurzeit entfernt. Gleichzeitig wird ein Entlastungskanal gebaut.
Der steigende Wasserspiegel der Reuss erhöht aber auch den Druck. Für den Fall eine Wehrbruchs rechnet man mit einer zwei bis drei Meter hohen Flutwelle.
In Obwalden hat sich die Lage etwas stabilisiert. Als letzte Gemeinde ist jetzt auch Lungern von einem Felssturz bedroht. Etwa 100 Personen wurden evakuiert.
Zurzeit arbeitet man vor allem an der Räumung von Bach- und Flussläufen. Zudem sollen die wichtigsten Verkehrswege wieder hergestellt werden, so etwa zum abgeschnittenen Melchtal. Dort sind rund 1200 Leute eingeschlossen, darunter ein Ferienlager mit 300 Personen.
Engelberg weiter abgeschnitten
Weiterhin nur auf dem Luftweg erreichbar ist Engelberg. Die Versorgung der Bevölkerung - neben rund 3800 Einwohner auch über 1000 Touristen - erfolgt über eine Luftbrücke. Zurzeit arbeitet man am Bau einer Notstrasse, damit der Touristenort nicht wochenlang isoliert bleibt. Doch droht ein Alpgebäude abzurutschen und die Öffnung der Notstrasse zu verhindern.
In Nidwalden hat sich die Hochwasserlage am Mittwochmorgen vor allem in Ennetbürgen verschärft. Die Seeanstösser und die Bewohner der dahinter liegenden Häuser wurden aufgerufen, in ihren Wohnungen zu bleiben.
In Uri sind die Gemeinden Bristen, Seedorf und Attinghausen wieder zugänglich. Im Vordergrund der Hilfsarbeiten steht der Bau von Verbindungen zu den abgeschnittenen Gemeinden Spiringen, Unterschächen, Isenthal und Bauen. Im Kanton Schwyz hat sich die Lage kaum verändert. Dagegen spricht man im Kanton Zug von einer Entspannung.
bsk (Quelle: news.ch mit Agenturen)
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