Dienstag, 28. Juni 2005 / 12:28:39
Seco: Keine Zuwanderung, kein Lohndumping
Bern - Das Freizügigkeitsabkommen Schweiz-EU hat erwartungsgemäss weder zu einer starken Zuwanderung noch zu Lohndumping oder höherer Arbeitslosigkeit geführt.
In seinem Observatoriums-Bericht zieht das seco zusammen mit den Bundesämtern für Migration und Statistik eine erste Bilanz über die Auswirkungen des am 1. Juni 2002 in Kraft getretenen Abkommens. Sein Fazit nach den ersten zwei Jahren: Die Öffnung der Arbeitsmärkte verlief insgesamt positiv.
Seit dem 1. Juni 2002 hat die Zuwanderung in die Schweiz nicht - wie vom seinerzeitigen Referendumskomitee befürchtet - zugenommen, sondern abgenommen, wie dies für eine Phase schwacher Konjunktur typisch ist. Stattgefunden habe aber eine Verlagerung zu Gunsten einer Zuwanderung aus dem EU15/EFTA-Raum.
Die Einwanderung von Personen aus der EU der 15 nahm leicht zu, wurde aber durch einen Rückgang der Einwanderung von Drittstaatenangehörigen kompensiert. Diese Verlagerung entspreche den Zielen der bundesrätlichen Migrationspolitik, stellt das seco fest.
Die Zuwanderung entwickelte sich im Rahmen der Erwartungen und gemäss den Bedürfnissen der Wirtschaft. Die jährlich 15 300 Kontingente für EU-Daueraufenthalter wurden völlig, die 115 700 Kontingente für Kurzaufenthalter nur zu 60 Prozent ausgeschöpft.
Die Erfahrungen der Tripartiten Kommissionen zeigen, dass die Lohn- und Arbeitsbedingungen überwiegend eingehalten wurden. Bei rund 3500 Kontrollen wurden 812 Verstösse gegen die flankierenden Massnahmen zur Vermeidung von Lohn- und Sozialdumping gemeldet. In 354 Fällen wurden gegen die Lohnvorschriften verstossen.
Das FZA hatte schliesslich keinen entscheidenden Effekt auf die Entwicklung der Arbeitslosenquote.
fest (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Rita Fuhrer ist für die Personenfreizügigkeit
Sonntag, 3. Juli 2005 / 12:04:20