Mittwoch, 8. Juni 2005 / 11:44:35
USA: Klimaschutzberichte manipuliert
Washington - Ein hoher Mitarbeiter des US-Präsidialamtes und ehemaliger Energie-Lobbyist hat Medienberichten zufolge wiederholt Gutachten zum Klimawandel und den Folgen von Treibhausgasen manipuliert.
Philip Cooney, Chef des Umweltrates des Präsidialamtes, habe nachträglich Ergebnisse der Klimaforschung verändert, die von Wissenschaftlern der Regierung bereits bestätigt worden seien, berichtete die New York Times unter Berufung auf Regierungsdokumente.
Cooney habe in mehreren Berichten zu dem strittigen Thema Textpassagen gestrichen oder verändert und dabei den Zusammenhang zwischen Treibhausgasen und der globalen Erderwärmung heruntergespielt.
USA mit höchstem Treibhausgas-Ausstoss
US-Präsident George W. Bush lehnt das Klimaschutzabkommen von Kyoto zur Reduzierung von Treibhausgasen ab und kritisiert es als Hemmnis für die Wirtschaft. Die USA sind allerdings das Land mit dem weltweit grössten Treibhausgas-Ausstoss.
Die Times berief sich bei ihrem Bericht auf Unterlagen, die sie von einer gemeinnützigen Organisation erhalten habe. Die Organisation Government Accountability Project bietet Informanten juristische Hilfen an, die Hinweise zu Machenschaften der Behörden geben.
Mitarbeiter Cooneys
Im Falle des Umweltrats vertritt die Gruppe einen Mann, der bis zum März in dem Gremium gearbeitet und die Berichte Cooneys zur Veröffentlichung fertig gemacht hat.
Die US-Regierung lehnte es ab, den Artikel zu kommentieren. Der New York Times sagte ein Regierungssprecher, dass Änderungen an Berichten Teil eines normalen Revisionsprozesses seien. Alle Kommentare werden nochmal durchdacht, einige werden akzeptiert und andere abgelehnt, sagte der Sprecher.
fest (Quelle: sda)
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