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www.klimatisches.info, www.raetselraten.info

Montag, 11. August 2003 / 11:29:36

Klimatisches Rätselraten

.

Europa stöhnt seit Wochen unter der Gluthitze des Hochs Michaela und wenn man italienischen Wetterkundlern glauben schenkt, wird eine nachhaltige Abkühlung erst in Wochen eintreten. Die Konsequenzen dieses Sommers sind jetzt schon extrem: Landwirtschaft und Energiewirtschaft erleiden Ertragsausfälle in Milliardenhöhe, Holland stellt sich sogar auf Stromunterbrüche ein. Berge zerbröseln wegen des wegtauenden Permafrostes und Passstrassen gelten plötzlich auch im Sommer als gefährdet. Deutschland rechnet mit etwa 1600 Hitze-Todesopfern. Auf der iberischen Halbinsel brennen unterdessen hunderte Quadratkilometer von Wald ab und die Quecksilbersäulen steigen von Lissabon bis ins Rheintal auf über 40° Celsius. Die Medienreaktionen sind entsprechend und es wird das Bild einer versteppten Schweiz, einer Sahara in Mitteleuropa an die Wand gemalt. Blicken wir aber nur um ein Jahr zurück: Dann nämlich wurde die Überschwemmung als meteorologischer Dauerzustand portiert. Diese wilden Prophezeiungen zeigen vor allem die Unsicherheit auf, mit der wir dem globalen Klima gegenüberstehen. Ob nun die letzten Klima-Anomalien auf menschliche Interventionen zurückzuführen sind oder nicht (die Vermutung ist eher ja), sei dahingestellt. Hauptsächlich unterliegen wir Menschen nämlich einem grossen Irrtum: Dass das Klima eine halbwegs stabile, beständige Sache sei und - trifft dies nicht mehr zu - etwas nicht mehr in Ordnung ist. Auf einer theoretischen Ebene redeten wir zwar schon lange von Eiszeiten und Warmzeiten. Doch erst jetzt beginnt es uns zu dämmern, dass diese Extremereignisse auf unserem Planeten, ja vor unserer Haustüre stattgefunden haben. Und dies vor - geologisch gesehen - nicht allzu langer Zeit. Italien wurde einst von Elefanten bewohnt. Und einige zehntausend Jahre später durchstreiften Wollhaarnashörner die gefrorenen Steppen des Deutschen Tieflandes. Etwas weniger extreme Ereignisse spielten auch in jüngerer Geschichte eine Rolle: Kleine Eiszeiten verursachten die Völkerwanderungen, Hungersnöte, Kriegszüge. Wärmezeiten liessen Kulturen entstehen und wieder in der Obskurität versinken. Unsere zivilisatorische Unabhängigkeit von der Natur ist eine Illusion; zu glauben, dass Mitteleuropa oder Nordamerika trotz jahrzehntelangen Dürren oder kilometerdicken Eispanzern bestehen würden, ist dümmlich. Es ist darum von globaler Wichtigkeit, dass wir Menschen die Zusammenhänge, die das Klima bestimmen, endlich gründlich erforschen. Unsere Ahnungslosigkeit gegenüber den bestimmenden Faktoren ist erschütternd und die Budgets der Klimaforscher, die auch aus ideologischen Gründen kurz gehalten werden, sind lachhaft, besonders im Vergleich mit den Rüstungsausgaben vieler Länder. Es muss das Ziel sein, klimatische Entwicklungen langfristig vorhersagen zu können und auch die Konsequenzen aus den eigenen Handlungen abzuwägen. Diese Kompetenz zu erwerben könnte entscheidend dafür sein, unsere Zivilisation zu erhalten. Der Einwand, man wolle mit solchem Wissen die technische Entwicklung bremsen, weil dann gewisse Technologien als nicht globalverträglich gelten und geächtet würden, wäre die logische Folge. Doch diese Argumentation baut darauf auf, dass ignorantes Fehlverhalten verantwortlicher Kompetenz vorzuziehen ist. Doch wir dürfen uns nicht länger hinter der eigenen Ahnungslosigkeit verstecken. Denn die Zeit läuft für uns vielleicht aus. Doch wir tappen immer noch im Dunkeln. Zeit, endlich das Licht anzuschalten.

Patrik Etschmayer (Quelle: news.ch)

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