Mittwoch, 27. Juli 2005 / 22:30:00
Klima-Alleingang
Canberra - Der weltgrösste Umweltverschmutzer USA und vier weitere Nationen haben ein eigenes Klimaschutz-Abkommen jenseits des Kyoto-Protokolls entworfen. Dies berichtete die Zeitung "The Australian".
Laut Diplomaten soll das Abkommen am Donnerstag in Laos bei einer Regionalkonferenz vorgestellt werden. Die Länder des Bündnisses sind für mehr als 40 Prozent der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Australiens Umweltminister Ian Campbell bestätigte in Canberra, die USA, China, Indien, Australien und Südkorea hätten in den vergangenen Monaten an dem Papier gearbeitet. Die Massnahmen sollten eine umsetzbare Alternative zur Begrenzung der Treibhausgasemissionen sein.
"Es ist offensichtlich, dass das Kyoto-Protokoll die Welt nicht dahin bringt, wo sie hin will...wir müssen etwas finden, das besser funktioniert - daran arbeitet Australien zusammen mit Partnern weltweit", sagte Campbell.
Neue Technologien
Kernpunkt sei, den Energieverbrauch bei gleichzeitiger Reduktion der Treibhausgase auszuweiten. Dazu bedürfe es neuer Technologien und Investitionen in deren Forschung sowie der Entwicklung neuer Technologien in Entwicklungsländern. Der Plan störe das Kyoto-Protokoll nicht, fügte Campbell hinzu.
Umweltschutzverbände reagierten zunächst skeptisch. "Wenn es ein Abkommen über einen entsprechenden Technologietransfer ist, könnte es ein wichtiges Werkzeug sein, aber nicht auf Kosten des einzigen internationalen Vertrags über Klimaschutz", sagte Energie-Expertin Catherine Fitpatrick von Greenpeace.
Im Kyoto-Protokoll von 1997 hatten sich die Industriestaaten verpflichtet, den Ausstoss der wichtigsten Treibhausgase bis 2012 um mindestens fünf Prozent im Vergleich zu 1990 zu senken.
bert (Quelle: sda)
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