Sonntag, 3. April 2005 / 08:19:42
Weltweite Trauer
Vatikanstadt - Papst Johannes Paul II. ist am Samstagabend nach langem Leiden in Rom gestorben. Mit Trauer und Betroffenheit, aber auch mit grosser Anerkennung für sein Lebenswerk reagierte die Welt auf den Tod des Kirchenoberhauptes.
Der Tod des 84-Jährigen sei um 21.37 Uhr im Beisein engster Vertrauter eingetreten, teilte der Vatikan mit. Eine genaue Todesursache wurde nicht genannt.
Die Nachricht seines Todes verbreitete sich weltweit wie ein Lauffeuer. In Rom strömten Zehntausende zum Petersplatz, um mit Gebeten und stiller Trauer dem Papst zu gedenken. Gegen Mitternacht waren nach Polizeiangaben rund 130 000 Menschen auf dem Platz versammelt.
Staatstrauer angeordnet
In seinem Heimatland Polen gingen vielerorts Tausende in stiller Trauer auf die Strassen. In Spanien gedachten dem Papst Tausende auf Strassen und Plätzen. Vielerorts läuteten die Kirchenglocken.
In Frankreich wurde für 24 Stunden Trauerbeflaggung an allen öffentlichen Gebäuden angeordnet. In Italien, Polen, auf Kuba sowie in vielen südamerikanischen Ländern wurde Staatstrauer angeordnet.
"Pionier des Dialogs"
Weltweit reagierten Staats- und Regierungschefs mit grosser Bestürzung und Trauer auf den Tod des Papstes. US-Präsident George W. Bush erklärte, die Welt habe einen Verfechter der Freiheit verloren. UNO-Generalsekretär Kofi Annan bezeichnete den Verstorbenen als einen wahren "Pionier des Dialogs" zwischen den Religionen.
Der polnische Staatspräsident Aleksander Kwasniewski sagte, Polen stehe beim Papst in einer besonderen Schuld. Es gäbe keine polnische Freiheit ohne Johannes Paul II., sagte Kwasniewski weiter.
Am Montag soll der Leichnam im Petersdom aufgebahrt werden. Die Beisetzung erfolgt vier bis sechs Tage nach dem Tod, die Trauerfeiern dauern neun Tage. Der Gesundheitszustand des Papstes hatte sich in den vergangenen Tagen dramatisch verschlechtert. Zuletzt konnte er weder gehen noch sprechen. Der Papst litt seit vielen Jahren an Parkinson.
rp (Quelle: sda)
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