Sonntag, 8. März 2009 / 12:04:57
Villiger will die UBS ohne weitere Staatshilfe retten
Bern - Der designierte Verwaltungsratspräsident der UBS will die Bank ohne weitere Staatshilfe auf Kurs bringen. «Gerade als ehemaliger Finanzminister und als Liberaler wäre für mich ein solcher Gang besonders unangenehm», sagte Kaspar Villiger im «Sonntagsblick».
Er hoffe, dass es nicht so weit komme, sagte er im Interview. Auch in der «SonntagsZeitung» äussert sich Villiger entsprechend. «Es muss unser Ehrgeiz sein, ohne Staatshilfe durchzukommen.» Eine Prognose wage er aber nicht.
Konkrete Massnahmen kündigte Villiger nicht an. «Ich habe gewisse Vorstellungen, wie man das eine oder andere machen kann. Zuerst muss ich die einzelnen Mitglieder und ihre Stärken kennen lernen», so der Alt Bundesrat im Interview mit der «SonntagsZeitung».
Willkommener Anlass für Attacke
Dass die Grossbank in den USA rechtlich unter Druck stehe, käme den USA gelegen, sagte er weiter. Die Schweiz steht dadurch mit ihrem Bankgeheimnis am Pranger. «Die Krise ist ein Auslöser», so Villiger.
«Zweitens muss ich leider sagen, dass die Rechtsbrüche der UBS in den USA ein willkommener Anlass waren, die Schweiz anzugreifen.» Wäre die Schweiz in der EU, «würden sich die USA wohl zweimal überlegen, ob sie die Schweiz angreifen».
Er sei aber gegen den EU-Beitritt. Und auch ein Rückzug aus den USA der Grossbank sei nicht möglich. «Eine Bank von der Grösse und der Wichtigkeit einer UBS wird nicht ganz um Amerika herumkommen.»
tri (Quelle: sda)
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