Samstag, 21. Februar 2009 / 15:07:38
Bericht: Genfer Konvention in Guantánamo respektiert
Washington - Ein von US-Präsident Barack Obama in Auftrag gegebener Bericht zu Guantánamo hat dem umstrittenen Gefangenenlager auf Kuba bescheinigt, die Genfer Konventionen zu respektieren.
Die Gefangenen in Guantánamo würden human und im Einklang mit den Genfer Konventionen sowie mit einschlägigen US-Gesetzen behandelt, heisst es nach Angaben eines US-Regierungsvertreters vom Freitag in einem Bericht des Pentagon, der am Samstag dem Weissen Haus vorgelegt werden sollte.
Einzelheiten zu den «Empfehlungen und Beobachtungen», die der Bericht enthält, wollte der Regierungsvertreter in seinem Gespräch mit Journalisten in Washington nicht sagen.
Weniger Isolation gefordert
Die «New York Times» berichtete am Freitag auf ihrer Website, der Bericht empfehle Lockerungen der Isolation der Häftlinge und die verstärkte Einbindung der Gefangenen in Gruppenaktivitäten.
Menschenrechtsgruppen hatten ebenfalls gefordert, den Häftlingen mehr Kontakt und Kommunikation untereinander zu ermöglichen. Bislang haben die Gefangenen fast ausschliesslich Kontakt zu Wärtern und Verhörbeamten.
Zweifel an Genauigkeit
Bereits vor seiner offiziellen Veröffentlichung rief der Bericht Kritik hervor. Die Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) nannte den Bericht eine «Farce». Amnesty International (ai) zweifelte an der Genauigkeit des Berichts.
Am Freitag wurde der frühere Staatsanwalt Matthew Olson zum Vorsitzenden einer «Task Force» ernannt, die die Schliessung vorbereiten soll. Die Kommission soll sämtliche Informationen über die 240 verbliebenen Insassen zusammentragen und entscheiden, was mit ihnen geschehen soll.
bert (Quelle: sda)
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