Mittwoch, 19. November 2008 / 08:21:47
US-Autokonzerne bitten Kongress um Milliarden
Washington - Die Chefs der drei grossen US-Autokonzerne General Motors, Ford und Chrysler haben mit Warnungen vor einem Kollaps der Autoindustrie ihrer Bitte um einen neuen Milliarden-Staatskredit Nachdruck verliehen.
Ein neuer Kredit in Höhe von 25 Mrd. Dollar sei nötig, «um die Liquiditätskrise zu überleben», sagte Chrysler-Chef Robert Nardelli vor einem US-Senatsausschuss.
«4,5 Millionen Menschen hängen von dieser Industrie ab. Ohne Unterstützung könnten fast drei Millionen von ihnen binnen zwölf Monaten ihren Job verlieren.»
Er sei bereit, für staatliche Finanzhilfen völlige Transparenz zu gewährleisten und begrüsse in diesem Zusammenhang auch Staatsbeteiligungen. Die Kosten eines Konzernumbaus im Zuge einer Pleite seien erheblich höher als eine Kapitalspritze zum jetzigen Zeitpunkt.
Er selber erklärte sich bereit, sich mit einem Jahreslohn von 1 Dollar zufrieden zu geben. Neben Nardelli sagten Ford-Chef Alan Mulally und der Konzernchef von General Motors, Rick Wagoner, aus. Mulally räumte Fehler der Branche in der Vergangenheit ein. Zugleich warnte er für die erste Jahreshälfte vor einem deutlichen Absatzdruck.
Widerstand der Republikaner
Die US-Demokraten um den künftigen Präsidenten Barack Obama wollen die 700 Mrd. Dollar aus dem Banken-Rettungspaket der Regierung anzapfen, um den schwer angeschlagenen Autobauern zu helfen.
Präsident George W. Bush und die meisten Republikaner lehnen das ab. Sie wollen, dass die Autokonzerne frei über ein bereits bewilligtes Kreditpaket von ebenfalls 25 Mrd. Dollar verfügen können, das eigentlich für die Entwicklung sparsamerer Autos gedacht ist.
Die Autoverkäufe in den USA sind im Oktober auf den tiefsten Stand seit 1991 gestürzt. Ursache sind vor allem die Probleme am Kreditmarkt, wodurch Konsumenten weit schwerer als bislang an Darlehen für einen Autokauf kommen.
bert (Quelle: sda)
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