Freitag, 7. November 2008 / 21:34:58
Milliardenverluste für Ford und GM - Mehr Staatshilfe?
Detroit - Die tief in der Krise steckenden US-Autobauer General Motors und Ford haben für neue Hiobsbotschaften gesorgt. Beide verbuchten im dritten Quartal weitere Milliardenverluste.
Die US-Hersteller bekommen seit Monaten die Folgen der Abkehr der Konsumenten von spritdurstigen Kleinlastern und Geländewagen schmerzvoll zu spüren. Nun sorgt die Finanzkrise auch noch dafür, dass sie sich bei den Banken kaum noch frisches Geld leihen können.
Der amerikanische Marktführer GM gab einen operativen Verlust von 4,2 Mrd. Dollar bekannt. Durch Einmalgewinne stand unter dem Strich ein Minus von immer noch 2,5 Mrd. Dollar.
Selbst die deutsche Tochter Opel, lange Zeit eine Stütze des kriselnden Konzerns, konnte sich dem Abwärtstrend nicht entziehen. Das Europageschäft mit der Hauptmarke Opel stürzte mit einem operativen Verlust 974 Mio. Dollar tief ins Minus.
Ford fährt Produktion zurück
Ford steht nicht besser da. Der zweitgrösste US-Autobauer häufte im dritten Quartal einen operativen Verlust von 2,98 Mrd. Dollar an. Das Minus war deutlich höher als von Analysten erwartet. Der Umsatz brach um 22 Prozent auf 31,1 Mrd. Dollar ein, wie der Konzern mitteilte.
Nach Kostensenkungen um 15 Prozent kündigte Vorstandschef Alan Mulally bei den Personalkosten weitere Einsparungen um 10 Prozent an. Ausserdem sollen Firmenteile verkauft und die Produktion im vierten Quartal weiter zurückgefahren werden.
Gespräche über Staatshilfe
Ford sucht wegen seiner Probleme weltweit Gespräche über Staatshilfen. In den USA fordern die einstigen «grossen Drei» Chrysler, Ford und GM laut Verhandlungskreisen nach dem bewilligten 25 Mrd. Dollar schweren Kreditpaket zur Entwicklung spritsparender Autos weitere 25 Mrd. für Zahlungen in einen Krankenversicherungsfonds für pensionierte Arbeiter.
Laut Verhandlungskreisen fordern die Konzerne nach dem bewilligten 25 Mrd. Dollar schweren Kreditpaket weitere 25 Mrd. Dollar.
Negativer als erwartet
Im dritten Quartal erlitt Ford nach Steuern ein operatives Minus von 2,98 Mrd. Dollar. Der Umsatz brach um 22 Prozent auf 31,1 Mrd. Dollar ein, wie der Konzern in Detroit mitteilte. Ein Jahr zuvor hatte Ford auf gleicher Basis einen Verlust von 24 Mio. Dollar ausgewiesen.
Die neuen Zahlen fielen weit schlechter aus als von Experten erwartet. Fords weltweiter Absatz brach um 21 Prozent auf 1,17 Millionen Autos ein. In den ersten neun Monaten summierten sich Fords Verluste unter dem Strich auf 8,7 Mrd. Dollar.
ht (Quelle: sda)
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