Donnerstag, 13. Dezember 2007 / 08:10:16
Eveline Widmer-Schlumpf ist neue Bundesrätin
Bern - Eveline Widmer-Schlumpf ist Bundesrätin. Die am Mittwoch anstelle von Christoph Blocher in die Landesregierung gewählte Bündner SVP-Vertreterin hat ihre Wahl angenommen.
Um 08.13 Uhr hat die 51-jährige SVP-Regierungsrätin Eveline Widmer-Schlumpf den Eid abgelegt. Wie andere, so sei auch sie von den Ereignissen überrascht worden, erklärte sie vor der Vereinigten Bundesversammlung. «Ich bin sehr dankbar, dass sie mir eine Auszeit gegeben haben, um die Situation zu analysieren.»
Sie habe auch die Situation ihrer Familie, des Kantons Graubünden und ihrer Partei, der SVP, analysiert. Die Wahl in den Bundesrat sei eine grosse Ehre für sie, ihren Kanton und ihre Partei, sagte Widmer-Schlumpf.
Sie werde sich mit ganzer Kraft für diese Aufgabe einsetzen, sagte Widmer-Schlumpf. «Wenn wir in diesem Saal in Sachfragen auch immer wieder unterschiedliche Meinungen haben, so lassen sie uns einander immer mit Respekt und Toleranz begegnen.» In diesem Sinne nehme sie die Wahl zur Bundesrätin an.
Widmer-Schlumpf stellt sich darauf ein, dass es schwierig wird als Bundesrätin ohne eigene Fraktion.
«Es gibt in der SVP sicher Leute, mit denen ich zusammenarbeiten kann».
Die neue Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf hat eine gradlinige Karriere ohne alle Rückschläge hingelegt. Die Bündner Regierungsrätin gilt als ehrgeizig und grosse Schafferin. Sie geniesst bei allen Parteien und in der Bevölkerung hohes Ansehen.
Vita
Widmer-Schlumpf wurde am 16. März 1956 geboren und ist in Felsberg bei Chur aufgewachsen. Die Tochter von alt Bundesrat Leon Schlumpf besuchte die Kantonsschule in Chur und studierte Jura an der Universität Zürich, wo sie 1990 ihr Doktorat ablegte.
Sie sass fünf Jahre im Grossen Rat. 1998 wurde sie im ersten Wahlgang mit dem besten Resultat aller Kandidaten in die Kantonsregierung gewählt.
Merz neuer Vizepräsident
Hans-Rudolf Merz ist neu Vizepräsident des Bundesrates für 2008. Nach der «Abwahl» von Bundesrat Christoph Blocher und der Wahlannahme durch Eveline Widmer-Schlumpf hat die Vereinigte Bundesversammlung den Ausserrhoder Freisinnigen gewählt.
Der 2003 unmittelbar nach Blocher in die Regierung gewählte Finanzminister wurde mit 193 von 211 gültigen Stimmen ein Jahr früher als vorgesehen zum Vizepräsidenten gewählt. Seit dem Luzerner Freisinnigen Kaspar Villiger 1993 (198 Stimmen) hat kein Vizepräsident mehr ein so gutes Resultat erzielt.
fest (Quelle: sda)
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