Freitag, 26. Oktober 2007 / 13:01:02
Schweizer Armee zieht Taschenmunition ein
Bern - Die Schweizer Armee hat begonnen, die 257'000 Packungen Taschenmunition einzuziehen. Sie erfüllt damit einen Auftrag von Parlament und Bundesrat. Bis Ende 2009 soll sämtliche Taschenmunition eingesammelt sein.
Das Parlament hatte in der Herbstsession den Bundesrat per Motion beauftragt, in der heutigen sicherheitspolitischen Lage auf die Abgabe der Taschenmunition an alle 120 000 Armeeangehörigen zu verzichten. Verteidigungsminister Samuel Schmid war damit einverstanden. Die Waffe bleibt aber im Kleiderschrank.
Wie das Verteidigungsdepartement (VBS) mitteilte, hat der Führungsstab der Armee in einem ersten Schritt die weitere Abgabe von Taschenmunition gestoppt. In einem zweiten Schritt gehe es nun darum, die bereits ausgehändigte Taschenmunition zurückzunehmen.
Schriftliche Aufforderung
Angehörige der Armee können die Taschenmunition während ihrer Dienstleistung zurückgeben. Wer bis Ende 2009 nicht einrücken muss, erhält in den nächsten Wochen ein Schreiben mit der Aufforderung, die Taschenmunition individuell in einer der 26 Retablierungsstellen der Logistikbasis der Armee zurückzugeben.
Bislang gehörte die Taschenmunition zur persönlichen Ausrüstung jedes mit einer persönlichen Waffe ausgerüsteten Angehörigen der Armee. Die Armeeführung will später prüfen, ob sie ausgewählten Formationen, die für Ersteinsätze vorgesehen sind, wieder abgegeben werden soll (maximal 2000 Wehrmännern).
Risikogerecht
Laut Bundesrat Schmid ist der Rückzug der Taschenmunition unter den heutigen Umständen vernünftig und risikogerecht.
Im Zweiten Weltkrieg 1940 bis 1945 wurden alle Armeeangehörigen mit Munition ausgestattet. Die nach Friedenschluss eingestellte Praxis wurde im Kalten Krieg 1951 wieder aufgenommen.
ht (Quelle: sda)
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