Mittwoch, 28. März 2007 / 11:54:47
Concretum: Nach Boston fährt kein Betonkopf
Beton, der dank spezieller Zusätze rascher härtet und länger hält: Concretum AG, ein Spin-off der ETH Zürich macht es möglich. Bald möglicherweise auch im Land der unbegrenzten Möglichkeiten, denn CEO Martin Bäuml reist als einer von 20 «venture leaders» nach Boston.
Ihr Know-how haben sich Martin Bäuml, Stefan J. Meier (beide Bauingenieure) und Werkstoffingenieur Giovanni Martinola als Forscher an der ETH geholt. 2001 machten sie sich dann mit dem Spin-off Concretum AG als Berater selbständig. Und seit 2005 stellen sie die entscheidenden Schlüsselkompententen ihrer besonderen Betonvarianten für Neubauten und Reparaturen selber her. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie rascher hart werden, dauerhafter sind und weniger Wasser eindringen lassen.
Der Spin-off und der Spin-off des Spin-offs
Ihre nahezu konkurrenzlose Position verdankt die Concretum AG ihrer führenden Rolle in der systematischen Materialforschung. Nachdem sich die drei Gründer bereits als Berater bei Reparaturen von Fahrbahnen, Brücken, Tunnels und Galerien aus Beton einen Namen geschaffen hatten, entschlossen sie sich, die ausgeklügelten Komponenten des Betons selber herzustellen. Zu diesem Zweck gründeten sie 2005 die Concretum materials, sozusagen ein Spin-off des Spin-offs Concretum AG.
Die entscheidenden Prozente
Geforscht, entwickelt und produziert wird sozusagen eins-zu-eins in einer Werkhalle in Embrach, die Büros von Concretum sind im Zürcher Technopark untergebracht. Die speziellen Komponenten werden jeweils auf die konkrete Situation fein abgestimmt werden. Sie machen etwa zwei bis fünf Prozent der Betonmasse aus, die für die Qualität jedoch entscheidend sind: Der Beton trocknet und härtet viel rascher, lässt sehr viel weniger Flüssigkeit eindringen und ist wesentlich elastischer.
Bereits sind die Produkte von Concretum bei mehreren grossen Reparaturen zum Einsatz gekommen. Und seit Herbst 2006 verfügt Concretum auch über das CTI Startup Label.
Gespannt auf die «Respektlosigkeit»
Der Businessplan von Concretum sieht ausdrücklich auch einen Markteintritt in den USA vor. Darum freut sich CEO Martin Bäuml besonders, dass er zu den 20 Gewinnern des Workshops «venture leaders» gehört und im kommenden Sommer den zehntägigen Intensivtrip nach Boston mitmachen kann. Die wertvollen Kontakte zu Unternehmern und Venture Capitalists, die er dort knüpfen wird, sind für ihn aber nur ein Element: «Ich bin sehr gespannt auf das Zusammensein in der Gruppe, mit Unternehmerinnen und Unternehmern, die in einer vergleichbaren Situation sind.
Mit Kreativität zum Erfolg
Seine eigene Rolle als Unternehmer jedenfalls hat Martin Bäuml gefunden: «Unternehmer sein heisst für mich, meine Kreativität sinnvoll einzusetzen und in (auch finanziellen) Erfolg umzuwandeln.» Nun reizt ihn besonders der Kontakt mit dem amerikanischen Entrepreneur-Spirit: «Ich bin gespannt auf die – und das ist durchaus positiv gemeint – Respektlosigkeit, mit der die Amerikaner mit dem Thema Firmengründung umgehen.»
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Links zum Artikel:
www.concretum.ch
www.venturelab.ch/dt/vLeaders.asp
www.kti-cti.ch
www.technopark.ch
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