Dienstag, 24. April 2007 / 11:11:11
Mit Energie Energie speichern
Wie lässt sich erneuerbare Energie nachhaltig und umweltfreundlich speichern? Sylvain Lemofouet-Gatsi ist der Lösung mit seiner Diss an der ETH Lausanne ein grosses Stück näher gekommen: Pneumatic Energy Storage (PES) heisst sein Konzept. Das Interesse daran sei sehr gross, sagt der Forscher, aber –wie so oft bei Alternativenergieprojekten – richtig investieren wolle niemand. Darum nimmt Sylvain die Sache selber an die Hand. (ps/IFJ)
Einen wichtigen Etappensieg zumindest auf dem Weg zum Unternehmer hat Sylvain errungen: Er gehört zu den 20 Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern, die im Juni für zehn Tage zum Workshop «venture leaders» nach Boston reisen. Gute Kontakte und regen Austausch verspricht er sich davonm vor allem aver will er lernen, lernen und nochmals lernen. Dass er hart arbeiten kann und sich durch Schwierigkeiten nicht irritieren lässt, beweist seine Bildungslaufbahn, die er immer wieder unterbrechen musste, um sich die nächsten Schritte selber zu verdienen.
Stahlflaschen und Luft statt Chemie
«Als Afrikaner weiss ich, wie wichtig Bildung und Wissen sind als Voraussetzung für die wirtschaftliche Entwicklung sind – und dass wir uns eigentlich keine Forschung leisten können, die nicht dem Fortschritt aller dient», unterstreicht der gebürtige `Kameruner. Darum zielt er mit seinem Projekt auch auf die unmittelbare praktische Anwendung: «Wir wollen beweisen, dass es möglich ist, elektrische Energie aus Solar- oder Windanlagen in komprimierter Luft und in Stahlflaschen wie Gas zu speichern.» Diese haben als Trägermedium und Behälter den herkömmlichen Batterien gegenüber den Vorteil, dass sie ihrerseits erneuerbar sind.
Der «challenge» heisst Prototyp
Dafür genügt es nicht, dass das Konzept im Labor funktioniert, und es reicht auch nicht aus, dass Lemofouet (und mit ihme die Professoren der ETH Lausanne, die ihn unterstützen) davon überzeugt sind. Es braucht Prototypen und erste Anwendungen. Für diese wiederum braucht es Geld – und Geld bekommt nur ein glaubwürdiger, überzeugender Unternehmer. Die Basis dazu hat sich Sylvain im Studentenkurs «venture challenge» geholt, «venture leaders» ist ein weiterer Meilenstein.
In drei Runden zum globalen Wachstum
Was die Techologie besitzt, ist der Karren am Anlaufen: Der Techtransfer steht mehr oder weniger, die Patente sind angemeldet. Die Finanzierung der ersten Runde mit einer halben Million (die ETH Lausanne und ihr Förderfonds Innogrant, Business Angels, erste Industriekontakte) ist im Tun. Nach Businessplan ist der Markteintritt, finanziert durch eine zweite Runde, 2008 / 2009 vorgesehen – und dann könnte so richtig losgehen, los auf einen Markt, der zumindest theoretisch unbegrenzt ist.
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