Freitag, 12. Januar 2007 / 23:44:49
Proteststurm gegen neue Irak-Strategie
Washington - Der Plan von US-Präsident George W. Bush zur Entsendung von über 20 000 zusätzlichen Soldaten in den Irak stösst in den USA auf immer heftigeren Widerstand. Laut Umfragen lehnt die Mehrheit der Bevölkerung das Konzept ab.
Nach einer Umfrage des Senders CNN sprachen sich 60 Prozent gegen Bushs Plan und nur 32 Prozent dafür aus. Eine «Washington Post»/ABC- Befragung ergab eine 61-prozentige Ablehnung. In Washington wandten sich neben den Demokraten auch mehrere namhafte Republikaner gegen eine Aufstockung der Truppen.
Für eine von den Demokraten angestrebte - allerdings nicht bindende - Resolution gegen den Plan, zeichnete sich in beiden Häusern des Kongresses eine Mehrheit auch mit Stimmen mehrerer Bush- Parteifreunde ab.
Widerspenstiger Kongress
Das Weisse Haus zeigte sich «enttäuscht» über den Widerstand. Bush selbst und andere Verfechter riefen dazu auf, dem Plan eine Chance zu geben.
Bei mehreren Anhörungen im Kongress war vor allem Aussenministerin Condoleezza Rice einer derart starken Opposition ausgesetzt, wie es sie nach Einschätzung von US-Medien in der sechsjährigen Amtszeit von Bush bei solchen Veranstaltung noch nie gegeben hatte.
Warnung der Demokraten
US-Demokraten warnten Bush zudem davor, den Irak als Ausgangsbasis für einen Angriff gegen den benachbarten Iran zu nutzen. Die Ermächtigung, die der Kongress dem Präsidenten für den Krieg im Irak gegeben hat, gelte keinesfalls für ein Vorgehen gegen den Iran.
Bush hatte in seiner Grundsatzrede zur künftigen Irak-Strategie angekündigt, die Unterstützung für «Feinde» der US-Truppen im Irak durch den Iran und Syrien stoppen zu wollen.
«Keine Angriffspläne»
Es gebe jedoch keine Angriffpläne gegen die beiden Länder, sagte der Sprecher des Weissen Hauses, Tony Snow. Berichte darüber bezeichnete er als «Gerüchte» und «Legenden», die auf einer falschen Interpretation der Äusserungen Bushs beruhten.
ht (Quelle: sda)
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