Donnerstag, 11. Januar 2007 / 15:10:21
Bushs neue Irak-Strategie mit Skepsis aufgenommen
Washington - Die irakische Regierung hat auf die von US-Präsident George W. Bush angekündigte neue Strategie für den Irak mit Skepsis reagiert. der Plan beinhalte «Positives und kann weiterentwickelt werden», erklärte Regierungssprecher Ali al-Dabbagh in Bagdad.
Gleichzeitig betonte er: «Wir wissen, was angesichts der Lage im Irak angemessen ist, und darüber werden wir entscheiden und sonst niemand.»
Sollte die irakische Regierung in Bushs Strategie etwas finden, was sie für nicht sinnvoll erachte, «dann werden wir dies der US-Regierung natürlich mitteilen, damit diese Punkte geändert werden».
Bush, der am Mittwochabend einen Plan vorgelegt hatte, der unter anderem die Entsendung von rund 21 000 zusätzlichen Soldaten vorsieht, hatte auch eine Regierungsumbildung gefordert.
Gleiche Behandlung für alle
Ausserdem appellierte er an die Regierung in Bagdad, dafür zu sorgen, dass in den Ministerien und Behörden alle Iraker gleich behandelt werden, gleichgültig zu welcher Partei oder Religionsgemeinschaft sie angehören.
Der sunnitische Rat der Religionsgelehrten erklärte unterdessen, Bushs Strategie sei falsch. Der einzige Weg aus der Krise sei der Abzug der amerikanischen Truppen aus dem Irak.
Der kurdische Staatspräsident Dschalal Talabani und der schiitische Regierungschef Nuri al-Maliki hatten den Irakern zuvor versichert, der US-Plan sei «im Interesse des Iraks».
Lob aus Australien
Der australische Premierminister John Howard hat die neue US-Irak-Strategie gelobt. Weitere Truppen schickt der enge Verbündete der USA allerdings nicht in den Irak.
Auch Grossbritannien begrüsste die Entscheidung der USA zur Verstärkung ihrer Irak-Truppen. Selbst wollen die Briten aber keine zusätzlichen Soldanten entsenden.
Grossbritannien war der wichtigste politische und militärische Verbündete von Präsident Bush im Irak-Krieg vor fast vier Jahren und hat derzeit rund 7000 Soldaten im Irak.
Die iranische Regierung hat scharfe Kritik an der neuen Irak-Politik von US-Präsident George W. Bush geäussert. Denn die Zahl der Soldaten im Irak zu erhöhen, verschlechtere nur die Sicherheitslage in dem Land.
rr (Quelle: sda)
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