Donnerstag, 7. Dezember 2006 / 15:49:26
Russland eröffnet Untersuchung
London - Im Fall des vergifteten Ex-Spions Alexander Litwinenko hat Russland, wie Grossbritannien, Ermittlungen wegen Mordes eröffnet. Zudem werde wegen versuchten Mordes ermittelt, teilte die Staatsanwaltschaft in Moskau mit.
Die Behörden untersuchen den Fall des Russen Dimitri Kowtun, der nach Angaben der Generalstaatsanwaltschaft ebenfalls verstrahlt ist. Der ehemalige KGB-Leibwächter war am Tag der Vergiftung Litwinenkos mit dem Ex-Spion in London zusammengetroffen.
Die britische Polizei hatte am Mittwochabend angekündigt, den mysteriösen Tod des russischen Kreml-Kritikers Litwinenko nun offiziell als Mord zu untersuchen. Litwinenko starb am 23. November an radioaktivem Polonium 210.
Auf seinem Sterbebett in einem Londoner Spital hatte er zuvor den russischen Präsidenten Wladimir Putin beschuldigt, seine Ermordung in Auftrag gegeben zu haben. Der Kreml wies dies strikt zurück.
Gebetszeremonie
Freunde und Verwandte Litwinenkos kamen in einer Londoner Moschee zu einer muslimischen Gebetszeremonie zusammen. Rund 30 Freunde und Angehörige aus Russland, Italien und aus Tschetschenien hätten sich in der Moschee im Norden Londons versammelt.
Unter den Teilnehmern war laut Beobachtern auch der tschetschenische Rebellenführer Achmed Sakajew, der in Grossbritannien lebt.
Moslem geworden
Litwinenkos Vater hatte in Interviews berichtet, sein Sohn sei kurz vor seinem Tod vor zwei Wochen zum islamischen Glauben übertreten. Entgegen früheren Berichten des Vaters soll der Ex-Spion aber nicht nach muslimischem Brauch bestattet werden.
Anschliessend soll Litwinenko in einem strahlensicheren Sarg beerdigt werden, berichtete die britische BBC. Sein genauer Bestattungsort ist bislang nicht bekannt. Die Beerdigung stellt nach Angaben der britischen Gesundheitsbehörde kein Risiko für die Öffentlichkeit dar.
fest (Quelle: sda)
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