Dienstag, 5. Dezember 2006 / 12:36:01
Briten beginnen Ermittlungen in Moskau
Moskau - Eine Gruppe britischer Fahnder hat in Moskau Ermittlungen im Fall des vergifteten Ex-Spions Alexander Litwinenko aufgenommen. Die russischen Behörden setzten deren Arbeit allerdings enge Grenzen.
Generalstaatsanwalt Juri Tschaika schloss eine Befragung der Führung des russischen Inlandsgeheimdienstes FSB aus. Die Beamten von Scotland Yard dürften Zeugen nicht eigenständig vernehmen, sagte er.
Eine mögliche Auslieferung Verdächtiger an Grossbritannien schloss Tschaika ebenfalls von vorneherein aus. Dies verbiete die russische Gesetzgebung. Russische Verdächtige müssten sich vor russischen Gerichten verantworten. Die britischen Ermittler sollten stattdessen im eigenen Land suchen.
Die Briten wollten in Moskau mehrere Russen befragen, die in London mit Litwinenko zusammengetroffen waren. Der wichtigste Zeuge entzog sich gemäss Presseberichten aber den Ermittlern. Der Unternehmer und frühere Geheimdienstler Andrej Lugowoj und seine Familie wurden überraschend ins Spital gebracht.
In Lugowojs Londoner Hotelzimmer und in den Maschinen von British Airways, mit denen er von Moskau nach London geflogen war, hatten britische Ermittler Spuren von Polonium 210 gefunden. Lugowoj hatte Litwinenko am 1. November getroffen - am Tag, an dem dieser vermutlich mit der radioaktiven Substanz vergiftet wurde.
Dass das Polonium 210 aus Russland stammen könnte, schloss Generalstaatsanwalt Lugowoj ebenfalls aus. In den von ausländischer Seite genannten Atomanlagen werde diese Substanz nicht hergestellt.
smw (Quelle: sda)
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