Freitag, 23. November 2007 / 16:38:27
Todestag von Litwinenko - Vorwürfe gegen Russland
London - Vor einem Jahr ist der frühere russische Geheimdienstagent Alexander Litwinenko an den Folgen des Gifts Polonium 210 gestorben. Angehörige und Freunde erhoben an seinem Todestag erneut Vorwürfe gegen die russische Regierung.
Litwinenko sei im Auftrag des russischen Präsidenten Wladimir Putin ermordet worden, sagte Litwinenkos Vater in London. Die Angehörigen bestätigten, dass sie am Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte eine Klage gegen die russische Regierung eingereicht hätten.
Die Anwältin der Familie erklärte, Untersuchungen eines amerikanischen Nuklearexperten hätten ergeben, dass der Kreml mit «grosser Sicherheit» hinter dem Anschlag stecke.
Alexander Litwinenko war am 23. November 2006 nach der Einnahme des Strahlengifts Polonium 210 in London gestorben. Der mutmassliche Täter ist Andrej Lugowoi, der früher ebenfalls für den russischen Geheimdienst tätig war. Moskau verweigert seine Auslieferung an Grossbritannien.
Marina Litwinenko, die Witwe des Kreml-Kritikers, sagte, sie hoffe aber immer noch, dass die Bemühungen der britischen Regierung um eine Auslieferung Erfolg haben.
Auf einer Wahlkampfreise in Russland wies Lugowoi, der bei der Dumawahl am 2. Dezember kandidiert, alle Anschuldigungen zurück. Er sei verärgert darüber, dass die britischen Behörden Litwinenko als Dissidenten bezeichneten. «Er war ein Spion, der sein Vaterland verraten hat», sagte Lugowoi.
smw (Quelle: sda)
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