Montag, 24. April 2006 / 21:57:23
Tschernobyl: Juschtschenko bittet um internationale Hilfe
Kiew - Anlässlich des 20. Jahrestags des Reaktorunfalls von Tschernobyl hat der ukrainische Präsident Viktor Juschtschenko von den reichen Ländern einen finanziellen Beitrag zur Bewältigung der Katastrophenfolgen gefordert.
Die Ukraine solle für die Schliessung des Kernkraftwerks von Tschernobyl entschädigt werden, forderte er bei der Eröffnung einer internationalen Tschernobyl-Konferenz in Kiew.
Hier seien die Unterzeichner des Memorandums von Ottawa aus dem Jahr 1995 gefordert, zu denen neben der Ukraine auch die EU und die G7- Länder USA, Grossbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, Kanada und Japan gehören. In dem Memorandum war die vollständige Abschaltung von Tschernobyl im Dezember 2000 und die Übernahme für deren Kosten geregelt worden.
Die Ukraine habe in den vergangenen 20 Jahren bereits fast 19 Milliarden Franken für die Bewältigung der Reaktorkatastrophe ausgegeben und werde bis 2015 noch Ausgaben in Höhe von 215 Milliarden Franken haben, sagte Juschtschenko weiter.
Die stark verstrahlte Sperrzone in einem Umkreis von 30 Kilometern um das Atomkraftwerk müsse «wieder zum Leben erweckt» werden. An der dreitägigen Konferenz in Kiew nehmen unter anderem Vertreter verschiedener UN-Organisationen sowie der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) teil.
fest (Quelle: sda)
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