Montag, 24. April 2006 / 12:08:30
SP Schweiz für Atomausstieg
Bern - Der Ausstieg aus der Kernenergie ist nach Meinung der SP Schweiz problemlos möglich. Der Atomstrom könne kostengünstig und umweltfreundlich durch erneuerbare Energien ersetzt werden.
Das letzte schweizerische Kernkraftwerk ginge dann 2024 vom Netz.
Die Geschäftsleitung der SP hat ein Perspektivpapier des Basler Nationalrates Rudolf Rechsteiner verabschiedet und in Bern vorgestellt. Danach wäre es möglich, den Atomstrom durch Energie aus Wind, Erdwärme, Sonne, Biomasse und Kehricht bei hoher Versorgungssicherheit zu ersetzen.
Auslaufmodell Atomenergie
Die Atomenergie sei 20 Jahre nach der Katastrophe von Tschernobyl ein Auslaufmodell, sagte Rechsteiner. Ersatzenergie sei in der Natur genügend und erst noch gratis vorhanden. Vor allem zu nutzen sei die Windkraft. Die Atompärke sollten durch Windfarmen ersetzt werden.
Die Berner Nationalrätin Ursula Wyss sagte als SP-Vizepräsidentin, die Atomlobby verharmlose und verdränge trotz Tschernobyl die Gefahren der Kernenergie. Die Kernenergie sei nicht sicher und auch nicht CO2-neutral. Denn beim Uranabbau in Afrika und Kanada werde massiv Kohlendioxyd ausgestossen.
Vom Schlusslicht zum Leader
Weltweit boomten die erneuerbaren Energien, sagten Wyss und Rechsteiner. Die Schweiz könnte sicher und effizient umsteigen. Zuvor sei die Kostenwahrheit über den Atomstrom herzustellen. Dann könne die Schweiz vom ökologischen Schlusslicht zum technologischen Leader aufsteigen.
Die SP sei der Überzeugung, dass die Schweiz eine globale Strategie für eine Wende in der Energiepolitik umsetzen müsse, sagte der Waadtländer Nationalrat Roger Nordmann. Es sollte ein «Investitionsboom» in die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien ausgelöst werden.
Dafür müssten auf nationaler, kantonaler und kommunaler Ebene alle Instrumente der öffentlichen Hand eingesetzt werden, sagte Nordmann. Für jede Technologie (Wind, Biomasse, Sonne, Geothermie und weitere erneuerbare Energien) sollten die Produzierenden einen garantierten Tarif zur Abschreibung ihrer Investitionen erhalten.
bert (Quelle: sda)
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