Donnerstag, 23. Dezember 2004 / 21:24:43
Polizei durchsucht erneut Jukos-Sitz
Moskau - Die russische Polizei hat erneut den Sitz des russischen Ölkonzerns Jukos in Moskau durchsucht. Die Aktion stand in Zusammenhang mit Steuerrückständen.
Dies berichtete die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf die Generalstaatsanwaltschaft.
Derweil hat das Rätseln um die Zukunft der Kernsparte des angeschlagenen russischen Ölkonzerns Jukos ein Ende. Der Förderbetrieb Juganskneftegas befindet sich nach der umstrittenen Versteigerung vom Wochenende in der Hand des Staates.
Geheimnis gelüftet
Der staatliche Konzern Rosneft kaufte den Gewinner der Auktion, die Baikal-Finanzgruppe. Das bestätigte ein Rosneft-Sprecher. Nach der Versteigerung war tagelang unklar, wer hinter der zuvor unbekannten Baikal-Finanzgruppe stand.
Die Eigentümer der Baikal-Finanzgruppe hätten ihre Firma Rosneft zum Kauf angeboten, sagte der Sprecher weiter.
Rosneft halte nun 100 Prozent an Baikal und dadurch 76,6 Prozent an Juganskneftegas. Rosneft ist die letzte grosse Ölfirma in russischem Staatsbesitz.
Kein Kaufpreis genannt
Ein Kaufpreis wurde nicht genannt. Die Baikal-Finanzgruppe hatte das wichtigste Jukos-Förderunternehmen Juganskneftegas am Sonntag für mehr als 7 Mrd. Euro ersteigert.
Russlands Präsident Wladimir Putin verteidigt den Kauf durch einen Staatskonzern. Der Staat hat sich heute ganz rechtmässiger Marktmechanismen bedient, um seine Interessen zu wahren, sagte Putin bei einer Pressekonferenz im Kreml.
Kritik der USA
Die USA kritisierten am Abend das Vorgehen der russischen Behörden. Die Übernahme der Födertochter sei nicht offen oder transparent gewesen, sagte der stellvertretende US-Aussenamtssprecher Adam Ereli vor Journalisten in Washington.
bsk (Quelle: sda)
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