Weil Weihnachten vor der Tür steht, möchte ich auch noch eine Weihnachtsplatte empfehlen, die mich doch sehr erstaunt hat: Bob Dylan singt Weihnachtslieder.
«Christmas in The Heart» ist - wie von Dylan nicht anders erwartet - ein sehr amerikanisches Album geworden, ein authentisches, traditionelles Roots Country-Album.
Viele hätten das vom alten Kauz Bob Dylan nicht erwartet, aber man kann sagen, was man will, die Country Music ist nun mal in der christlichen Tradition geerdet, und so ist das Album nur konsequent, auch wenn er selbst Jude ist. Ironie, wie einige Fans meinen, höre ich nicht auf «Christmas In The Heart». Aber Dylan macht sowieso, was er will. Auf seine abgöttisch liebenden Fans nimmt er kein Rücksicht. Und das finde ich nicht unsympathisch.
Ein Weihnachts-Country-Stück ist immer auch der Blues eines Einzelgängers - und das ist Bob Dylan unbestritten. Er swingt er mit seiner Band vollkommen souverän durch die Balladen dieser Christmas-Country-Hitparade.
Video mit Weihnachts-Gelage
Als Mitmusiker hat er David Hidalgo von den Los Lobos in seiner Band, seinen Einfluss kann auf «Must be Santa» mit dem flinken Mariachi-Akkordeon-Solo heraus hören. Das Video zum Stück zeigt allerdings ein anderes Bild, als die übrigen beschaulichen Songs des Doppel-Albums: Es spielt auf keiner beschaulichen Weihnachts-Feier, sondern auf einer wilden, ausgelassenen Party, in dem mit Gläsern geworfen wird und ein Mann sich mit dem Kronleuchter durchs Fenster katapultiert. So feiert man Weihnachten in Berlin!
Dylan zeigt in dem Video sogar ein Lächeln - und das hat man seit Jahren nicht von ihm gesehen. Wenn er es überhaupt ist - und nicht Tom Petty.
Aber Dylan verfolgt mit der Platte auch einen guten Zweck. Er schreibt: «Es ist eine Tragödie, dass allein in den USA 35 Millionen Menschen hungrig ins Bett gehen und nicht wissen, wo sie ihre nächste Mahlzeit herholen sollen. 12 Millionen davon sind Kinder».
Für den guten Zweck
Und so gehen die Tantiemen komplett an Hilfsorganisationen, wie Feeding America, die britische Crisis und das UN-eigene World Food Programm.
Also, wenn schon Weihnachtsmusik unter dem Tannenbaum, dann bitte nicht Bing Crosby oder Sting hören, sondern lieber Bob Dylan oder Dean Martin.
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