Donnerstag, 17. Dezember 2009 / 12:03:50
Angehört: Timbaland - «Shock Value 2»
Timbaland ist einer der Super-Produzenten, mit dem jeder Sänger gerne ein Album aufnehmen möchte. So war es nicht besonders schwierig für ihn, eine illustre Truppe zusammen zu bekommen, die auf seinem neuen Album «Shock Value 2» als Gäste auftreten.
Zwei Jahre ist es her, dass Timbaland den ersten Teil von «Shock Value» veröffentlichte und dafür Platin abräumte. Mit «Apologize» von OneRepublic war einer der erfolgreichsten Songs dieses Jahrzehnts auf dem Album vertreten. Er versammelte damals Elton John, und andere R&B-fremde Künstler auf seiner Platte und dieses Konzept funktionierte.
Die Seuche Auto-Tune
Das Sequel überrascht nun kaum noch, trotz der grossen Namen, die sich bei ihm im Studio tummeln, wie Justin Timberlake, Katy Perry, Miley Cyrus, Nelly Furtado, The Fray, JoJo, Daughtry, Chad Kroeger von Nickelback, Jet, OneRepublic und Keri Hilson, die bereits bei zwei Hits an Timbalands Seite stand.
Als erstes fällt auf, dass es anscheinend kein aktuelles Hip-Hop R'n'B-Chart-Album mehr gibt, das nicht mit Auto-Tune, dieser pitchbaren Gesangssoftware, produziert wird. Auch Timbaland will darauf nicht verzichten - genauso wie zum Beispiel Kanye West oder Lil Wayne. Wie lange es noch dauert, bis sich dieser Effekt abgenutzt hat, bleibt abzuwarten. Es klingt jedenfalls jetzt schon sehr beliebig, um nicht zu sagen: nervig.
Dudel-Dudel
So klingt eigentlich das ganze Album nach alltäglicher Dudel-Funk-Musik, trotz der grossen Namen, die sich hier ein Stelldichein geben. Alles ist natürlich fett produziert, aber kaum ein Stück ragt heraus. Auch nicht das Justin-Timberlake-Stück «Carry Out», das Timbaland zwar mit dem typischen Erfolgsbeat versorgt, aber nicht die Spannung und Dynamik anderer Timberlake Produktionen erreicht - es bleibt flach.
«We Belong To Music» mit Miley Cyrus wird in der Teeny-Fangemeinde wahrscheinlich mit Freude aufgenommen, aber das verwundert nicht, Miley Cyrus kann wahrscheinlich aufnehmen was sie will. Die Single Auskopplung «Morning After Dark», das er mit Nelly Furturdo & Soshi aufgenommen hat, wird sicher auch die Tanzbeine bewegen, Dancefloor-Futter wird schliesslich ständig benötigt. Auf «Meet In Tha Middle» versucht sich nicht allzu schlecht R&B-Sängerin Bran Nu mit einem Rap auf den Tönen des Van Halen Riffs von «Why can't this be love». Naja. Alles hört sich zäh und uninspiriert an, die Platte kommt einfach an keiner Stelle in die Hufe.
Felix Steinbild, Berlin (Quelle: news.ch)
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