Angehört: Robbie Williams - «Reality Killed the Videostar»
Es wird mittlerweile jede(r) mitbekommen haben - sogar meine Oma - dass Robbie Williams nach drei Jahren Abstinenz wieder mit einem neuen Album am Start ist.
Für das Comeback des Jahres wurde die Werbetrommel so richtig in Schwung gesetzt, denn Williams ist einer der wenigen Künstler, der der Plattenfirma EMI dicke Verkaufszahlen beschert - wo es der armen Plattenindustrie doch so schlecht geht. Bei Robbie Williams wird deswegen nicht gekleckert, sondern geklotzt.
Das Album «Reality killed the Videostar» kam Ende der letzten Woche auf den Markt - zeitgleich mit einem vielumjubelten Auftritt in der deutschen ZDF-Fernsehshow «Wetten dass...?». Und am Dienstag schon konnte die Plattenfirma in Deutschland Goldstatus vermelden.
Es ist sein inzwischen achtes Studio-Album für die EMI, er hat damit seinen Vertrag erfüllt. Danach will er - so hört man - die nicht so geliebte Plattenfirma verlassen und eigene Wege gehen. Der Titel der CD «Reality killed the Videostar» ist demnach auch ein Seitenhieb auf die Musikindustrie, in dessen Mühlen er sich so lange hat mahlen lassen.
Wendepunkt der Karriere
«Ich bin an einem Wendepunkt meiner Karriere. Diese Scheibe entscheidet über meinen zukünftigen Weg», sagt Robbie Williams. Nach Anhören dieser Platte kann ich sagen, er führt wieder steil nach oben.
Robbie Williams bekennt sich auf «Reality killed the Videostar» wieder zu seinen alten Fans. Es ist eine grundsolide Platte geworden, keine Experimente mehr, eine Besinnung auf seine Stärken. Brit-Pop im besten Sinne, eingängige Melodien, mit Verweisen auf die 80er Jahre, Stadionrock und mit Beatles/Pet Shop Boys-Reminiszensen. Harte Elektrobeats, wie noch auf seinem Vorgänger-Album «Rudebox» finden sich nur noch minimal.
Trevor Horn als Produzent
Die Pause hat ihm durchweg gutgetan, waren die letzten Jahre seiner Karriere doch sehr zehrend: «Ich habe Jahr um Jahr durchgeschuftet. Musik machen... Promotion.... Tournee.... Musik machen.... Promotion.... Tournee. Es war Zeit für eine Bestandsaufnahme und zu schauen, wer ich ohne all das bin», sagt er rückblickend. Er ist wieder der Alte, kraft- und gefühlvoll.
Als Produzenten hat sich Williams einen der renommiertesten an Bord geholt, den England vorzuweisen hat, nämlich Trevor Horn, der durch nur den Hit «Video killed the Radiostar» 1979 mit der Band Buggles bekannt wurde. Darauf bezieht sich natürlich der Albumtitel, dieses Stück ist aber wider Erwarten nicht auf der Platte. Horns Produktionsliste liest sich wie eine Best-of-Compilation der 80er-Jahre: ABC, Grace Jones, Frankie Goes to Hollywood, Simple Minds, Pet Shop Boys, Heaven 17, Genesis, Paul McCartney usw..
Zusammenarbeit mit altem Erfolgsschreiber
Robbie Williams hat sich ausserdem wieder mit seinem Erfolgsschreiber Guy Chambers vertragen, mit dem er ja seine grössten Hits geschrieben hatte. Zudem taucht auch Erfolgsproduzent Mark Ronson (Amy Winehouse) auf dem Album auf.
Die erste Single-Auskopplung «Bodies» fügt alle Erfolgskomponenten Williams zusammen, eine hymnische Melodie (mit Mönchsgesängen), ein fetter Dance Beat und üppige Streicherbänke. Todsicher. So lieben ihn die Fans.
«Don't call it a Comeback»
«You don't know», allerdings, das als nächstes als Single erscheint, ist eine Ballade. Aber es ist, wenn es so kurz vor Weihnachten herauskommt, eine Hitgarantie.
«Don't Call It A Comeback» singt er in «Last Days Of Disco», einem weiteren Höhepunkt der CD. Aus den Gossip-Meldungen war Robbie Williams zwar nie verschwunden, da hat er recht, doch er macht jetzt wieder mit Musik Schlagzeilen - und das steht ihm ausgesprochen gut.
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