Mittwoch, 22. April 2009 / 18:58:49
Zwischen Mali und Niger entführte Touristinnen frei
Bamako - Drei Monate nach ihrer Entführung im Grenzgebiet zwischen Mali und Niger sind zwei Touristinnen aus der Schweiz und Deutschland sowie zwei kanadische UNO-Diplomaten freigekommen. Dies bestätigten die Regierungen der Schweiz, Deutschlands und Malis.
Die Schweiz zeigte in einer ersten Reaktion «sehr erleichtert über die Entwicklung».
Immer noch festgehalten werden der Ehemann der freigelassenen Schweizerin und ein Engländer.
Die Schweiz fordert nun «mit Nachdruck, dass alle noch entführten Geiseln und mit ihnen auch die zweite Schweizer Geisel, umgehend und bedingungslos freigelassen werden», wie das das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) mitteilte.
Das EDA setze seine intensiven Bemühungen in Zusammenarbeit mit den betroffenen Regierungen fort.
Müde von den Strapazen
Nach ihrer Freilassung wurden die vier Ex-Geiseln in die malischen Hauptstadt Bamako gebracht. Nach einem Empfang durch Präsident Amadou Toumani Touré sollen sie noch heute zurück in ihre Heimatländer geflogen werden.
Deutschland werde für die Rückführung ein Lazarett-Flugzeug nach Bamako schicken, sagte ein Sprecher der malischen Präsidentschaft gegenüber der Nachrichtenagentur SDA in der Nacht.
Die vier freigelassenen Geiseln, neben der 54-jährigen Schweizerin eine 77-jährige Deutsche und zwei kanadische UNO-Diplomaten, seien bei guter Gesundheit. Einzig die deutsche Rentnerin sei von den Strapazen der Verschleppung sehr erschöpft, sagte der Sprecher.
Freilassung dank Beziehungen
Die Umstände der Freilassung sind nicht bekannt. Der Sprecher wollte sich auch nicht dazu äussern, ob ein Lösegeld bezahlt wurde. «Die malische Regierung hat ihr Beziehungs-Netz aktiviert und die Geiseln nie aus den Augen verloren», sagte er.
Das Schweizer Ehepaar war am 22. Januar zusammen mit einer Deutschen und einem Briten verschleppt worden. Die beiden Kanadier wurden Mitte Dezember bei einer Reise zu einer Goldmine westlich von Niamey entführt.
UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon begrüsste die Freilassung. Er sei den Behörden in Burkina Faso, Mali und Niger dankbar für ihre Vermittlungsbemühungen, erklärte eine UNO-Sprecherin in New York.
bert (Quelle: sda)
Artikel per E-Mail versenden
Druckversion anzeigen
Newsfeed abonnieren
In Verbindung stehende Artikel:
Präsident Malis will «alles» für Befreiung des Schweizers tun
Montag, 8. Juni 2009 / 17:50:11