Donnerstag, 22. Januar 2009 / 22:20:00
Schweizer Touristen in Mali/Niger entführt
Bern/Bamako - Im Grenzgebiet von Mali und Niger sind vier ausländische Touristen, darunter zwei Schweizer, entführt worden. Sie waren nach Angaben der dortigen Behörden auf dem Rückweg von einem Festival über die Kultur der Nomaden, als sie gekidnappt wurden.
Die anderen beiden Entführten seien eine Deutsche und ein britischer Staatsbürger, sagte der Gouverneur der nordmalischen Region Gao, Amadu Baba Turé. Sie seien auf nigrischem Staatsgebiet entführt worden, als sie vom Kulturfestival Andéramboukane im Norden Malis zurückkamen, fügte er hinzu.
Aus malischen Sicherheitskreisen verlautete, dass die Touristen im nigrischen Bani-Bangou entführt worden seien, einer Ortschaft rund 60 Kilometer von der Grenze zu Mali entfernt. Ein Vertreter der Bezirksverwaltung von Gao sagte, ein Fahrzeug der Entführten sei gefunden worden.
Das Eidg. Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA) bestätigte am Abend, dass zwei Schweizer Staatsbürger entführt worden sind. Man sei in Kontakt mit den lokalen Behörden, den Angehörigen der Entführten, sowie den deutschen und britischen Behörden, sagte EDA-Sprecher Lars Knuchel gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Weitere Details nannte er nicht.
EDA warnt vor Reisen
Das EDA warnt in seinen Reisehinweisen vor Reisen in gewisse Regionen Malis, darunter die Region Gao. Es verweist dabei auf die Gefahr von Überfällen, Morden und Entführungen.
Bei den Reisehinweisen für Niger steht, die Grenzregionen zu Mali, Algerien, Libyen und Tschad sollten «weiträumig» gemieden werden: Es bestehe die Gefahr von Überfällen bewaffneter Banden.
Im Grenzgebiet zwischen Niger und Mali kam es in den vergangenen Jahren immer wieder zu Zusammenstössen zwischen Tuareg-Rebellen und der Armee. Das Nomadenvolk beansprucht für sich ein Gebiet in der Grenzregion.
Im Juni 2008 waren vier Franzosen von Tuareg-Rebellen entführt worden; sie kamen nach drei Tagen wieder frei. Im Dezember waren im Niger zwei kanadische Mitarbeiter der Vereinten Nationen von Unbekannten verschleppt worden.
bert (Quelle: sda)
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